Donnerstag, Februar 04, 2010

Saft und Essen unterwegs / Suco e comida na rua

Was essen, wenn der Hunger ausbricht - das Mittagessen aber weit entfernt bzw. nicht existent, da man unterwegs ist? Es gibt mehrere Möglichkeiten.. Möglichkeit Nr. 1 für kleinen Geldbeutel und keinen Riesenhunger: die Lanchonete. Hier kriegt man normalerweise Burger, Sanduiche natural (Sanduich, teils ungetoastet mit allerlei Belägen) oder Salgados (Sammelbegriff für allerlei gefüllte Teigtaschen & -verwandte, gebacken oder frittiert). In Rio und größeren Städten sehr oft angeschlossen: eine große Auswahl an Säften, die frisch zubereitet werden.



In Lanchonetes bezahlt man oft erst an der Kasse, erhält dafür dann "fixas", also Zettelchen, die man dem Personal hinter dem Tresen in die Hand drückt. Ab und zu, besonders bei Rasthöfen bekommt man beim Betreten einen Zettel, auf dem angekreuzt wird, was verzehrt wurde. Beim Verlassen des Gebäudes werden die Zettel eingesammelt und man bezahlt.

Meine Wahl fällt auf Sanduiche natural mit Möhren-Ricotta-Creme und Maracujasaft. Mein Begleiter im Hintergrund isst eine Coxinha (frittiertes Teiggebilde mit Fleischfüllung) und trinkt Ananassaft mit Pfefferminze. Die Säfte werden auf Wunsch auch mit Milch zubereitet ("Vitamina"). Ein Glas Saft kostet zwischen 3 und 5 Reais, das Sanduich schlägt mit 5,50 Reais zu Buche und macht dafür ordentlich satt. Ich kann bei der Hitze defintiv nichts Frittiertes essen und die Wahl bei vegetarischen Speisen ist eh schon eingeschränkt..



Ebenfalls in Rio, eine andere Bar.. immer nett anzusehen: Die aufgetürmten Früchte.



Ebenfalls in jeder dieser Saftbars zu bekommen: "Acai" - d.h. Acaibeeren (die Früchte der Kohlpalme), die mit Banane und/oder Erdbeeren und Eis gemixt werden und einen dickflüssigen Saft ergeben. Man sagt dem ganzen fitness-förderliche Wirkung nach.. belegt ist natürlich wieder mal nichts. Diverse Internetseiten preisen die Beeren als Hilfe bei Diäten an.. diese Ausrichtung habe ich nichtmal im diätbegeisterten Brasilien kennengelernt und ist wahrscheinlich mal wieder ein Marketingauswuchs ;). Fakt ist - es schmeckt und sättigt. Oft wird noch etwas Müsli über die ganze Geschichte gegeben. Endlich probier ich das auch mal!



Hier sieht man eine kleine Auswahl typischer Salgados in der Lanchonete eines Rasthofs (Roselanche in Barbacena, MG - der angeblich beste Rasthof weit und breit. Falls mal jemand in der Gegend sein sollte..)



Unten rechts liegt das berühmte Pao de Queijo (eine Spezialität Minas Gerais, inzwischen aber in ganz Brasilien verbreitet): Brötchen aus Maniokstärke mit Minas-Käse, rechts daneben sieht man Pao de Batata - Kartoffelbrötchen mit Käsekern. Beide lecker und zu empfehlen.

Dann gibts natürlich auch spezieller ausgerichtete Unternehmen - Pastelerias zum Beispiel. Pasteis werden aus einem dünnen Teig gemacht, mit Käse/Schinken/Tomaten/Palmherzen.. oder auch süß gefüllt und dann frittiert. Schmecken köstlich. Kein Urlaub ohne (findet auch dieses Mitglied der Foodbloggergemeinde.. einmal runterscrollen)!





Und zum Schluss noch ein Bild von meinen liebsten Knabbereien in Brasilien: Polvilho-Kekse. Die gibts natürlich in jedem Supermarkt und an jedem Busbahnhof - aber die allerbesten, die ich bisher gegessen habe stammen aus einer Bäckerei, ganz in der Nähe unseres Hauses.
Die Kekse sind nicht süß, sehr knusprig und haben einen sehr eigenen Geschmack, der sich nur schwer beschreiben lässt. Vielleicht versuche ich ja mal ein Rezept aufzutreiben und sie nachzubauen!

3 Kommentare:

  1. Diese Kekse am Ende sehen echt interessant und lecker aus :) Würde mich interessieren, aus was die gemacht sind..

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  2. Interessanter Bericht und auf die Kekse bin ich auch gespannt.

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  3. Ah, ich will wieder nach Morro und pastéis essen! Danke für die mitgebrachten polvilho-Kekse, die waren wirklich fein.

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