Freitag, Februar 05, 2010

Bier in Brasilien / Cerveja no Brasil

Ja, heute ein "urdeutsches" Thema. Auch, weil man natürlich in Brasilien viel darauf angesprochen wird: Was unterscheidet deutsches Bier von brasilianischem? Wird Bier in Deutschland tatsächlich warm getrunken? (Ich versuche mein Bestes, diese durchaus gängige Meinung zu widerlegen..)

Fakt ist: Bier wird in Brasilien kälter getrunken (die Kühlschränke zeigen meist Temperaturen unter dem Gefrierpunkt an, die sicher nicht immer ganz stimmen); es gibt lang nicht die Biersortenvielfalt aus Deutschland - das Land ist in Hand von 4, 5 sehr bekannten Biermarken, dann kommen noch ein paar aus der 2. Reihe und wenige (?) kleine Brauereien. Aber der größte Unterschied ist die Art, Bier zu trinken: Man bestellt Bier und x Gläser für alle Biertrinker am Tisch. Dann kommt die 610 ml Flasche (normalerweise im Kühler, früher aus Styropor, heute eher aus Plastik), das Bier wird in kleine Gläser auf alle verteilt und wenn die Flasche leer ist, kommt die nächste.



Ich hatte den Eindruck, dass weniger Bier zu Hause getrunken wird als in Deutschland. Mag aber auch damit zusammen hängen, dass man halt doch recht viel in die kleinen barzinhos geht, die meist auch nicht viel mehr anbieten als Bier ;). Hier trinken wir doch mal welches zu Hause, was wirklich selten vorkommt.


Daniel, ein Freund Daniels, Liva
(Daniel und Livia sind meine Gastgeschwister)

Im Restaurant/Bar "Trem Mineiro" in Ouro Branco. Mit im Bild: Der Bierkühler. Skol ist die Brauerei.



Und dann etwas, was ich liebe (aber nicht wirklich gut für die Figur ist ;)) - es wird oft noch eine "Kleinigkeit" zum Bier bestellt ("Petiscos"), entweder kalt, z.B. ein Teller mit Oliven, Palmherzen oder etwas Salami oder warm: Sämtliche frittierte Gemeinheiten wie Pommes, Pommes mit Käse, Maniokbällchen oder Stockfischbällchen (in Brasilien wird sehr viel Stockfisch "bacalhau" gegessen, der mit den Portugiesen ins Land kam). Gegessen wird mit Zahnstochern. Und so geht der späte Nachmittag oder Abend dann dahin..


bolinhos de bacalhau - Stockfischbällchen


bolinhos de mandioca - Maniokbällchen

6 Kommentare:

  1. Ja, weiter mit den brasilianischen Köstlichkeiten, mein Heimweh steigt.

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  2. Oi Oi Kathi,

    deine Beschreibungen von Minas Gerais kommen mir sehr vertraut vor - das Problem des Widerlegens gängiger Meinungen nochmal mehr...hehe...
    Schau doch mal auf meinem Blog vorbei, da kommen bestimmt auch Erinnerungen hoch:

    http://www.geo.de/blog/geo/brasilien-blog/schmackofatz/bier-kultur-brasilien

    Um abraço,
    Verena

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  3. Grosse Flasche kleine Gläser kenne ich aus Malaysia auch. Wahrscheinlich die beste Art des Biertrinkens in warmen Ländern.

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  4. Bei der Figur darfst du ruhig weiter kleine Köstlichkeiten zum Bier zu dir nehmen :-)

    Für unsere Mägen ist Hitze, verbunden mit eiskaltem Bier, wahrscheinlich ein ziemlicher Schock. Da muss man bestimmt viel üben, damit man damit umgehen kann, gell ;-)?

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  5. @Mneme: Denke ich auch - ich wollte bei 30°C jedenfalls keinen halben Liter vor mir rumstehen haben..

    @Schnuppschnuess: Ja, hartes Los. Immer üben.. üben.. üben. ;).

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  6. Sieht ja lecker aus, was man in Brasilien zum Bier nascht. Das mit dem Kühler liegt wohl daran, dass es in Brasilien ein paar Grad wärmer ist als in Deutschland, wo wir gerade zwischen -5 und -10 Grad frieren. Prost.

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