Für diese Zimtschnecken muss man deutlich mehr Zeit einplanen, der Hefeteig geht entweder 1 1/2 Stunden bei Raumtemperatur oder über Nacht im Kühlschrank, die fertigen Schnecken nochmal 1,5 - 2 Stunden.
Ich habe den Teig Freitag Abend mit 5 g weniger Hefe angesetzt und im Kühlschrank etwa 15 Stunden gehen lassen (5 Stunden länger als angegeben, darum die Hefereduktion). Der Teig sollte laut Buch sehr weich sein und möglichst wenig geknetet werden. Was mir ein Mysterium blieb: Wie man einen wirklich glatten Teig erhält - die Butter kommt in dünnen Scheiben in den Teig (der Schwede liebt seinen Käsehobel.. bei mir muss es ein Messer tun) und alle anderen Zutaten sind ebenfalls kalt. Beim bloßen Verrühren bleiben Butterstückchen übrig.
Am Samstag um die Mittagszeit nach dem Arbeiten gings dann weiter - der Teig wird ausgerollt, mit reichlich Butter-Zucker-Zimt-Mischung bestrichen, gefaltet und nochmal aufgerollt - erste größere Änderung zu herkömmlichen Zimtschnecken. Und dann wird nicht gerollt, sondern in Streifen geschnitten und gewickelt/geknotet. Die Ergebnisse sehen dann auch eher aus wie Zimtknoten - aber wunderschön! (Schwedenreisende Freunde berichteten ebenfalls von Knoten, scheint also durchaus authentisch zu sein..). Jetzt nochmal gehen lassen und geduldig sein.. inzwischen kann man ja schonmal den Vanillesirup kochen.
Nach dem Backen schwimmt das Blech dann quasi in einer Butter-Zimt-Karamellpfütze, die aber schnell fest wird (und oh so köstlich ist), jetzt noch schnell noch warm mit Sirup bestreichen - so glänzen die Schnecken um die Wette. Noch warm schmecken sie herrlich - deutlich nach Kardamom (im Teig) und gut karamellig. Und ziemlich mächtig - ein bisschen weniger Butter würde es vermutlich auch tun.. Meine Schnecken waren locker-flaumig, obwohl sie nach dem Formen nicht um das Doppelte an Volumen zugelegt haben (aber noch länger wollte ich einfach nicht warten).
Die Arbeit lohnt sich - das Rezept ergibt eine fette Ausbeute von ca. 35 Zimtschnecken (!!), deren Großteil ins Tiefkühlfach gewandert ist. Ich hoffe sehr, sie schmecken nach dem Aufbacken genauso köstlich! (Nachtrag: Ja, tun sie! Einfach im Ofen bei 150°C ca. 10 Minuten aufbacken - schmecken wie frisch.)
Kanelbullar - Zimstschnecken
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Kanelbullar - Zimtschnecken (M. Johansson) |
Kategorien: | Schweden, Gebäck, Hefe |
Menge: | 30 bis 40 St. |
Zutaten
H | SÜSSER HEFETEIG | ||
1 | Essl. | Kardamomsamen | |
150 | Gramm | Butter | |
25 | Gramm | Frische Hefe (K: 20 g, da längere Gehzeit) | |
250 | ml | Kalte Milch | |
150 | Gramm | Zucker | |
6 | Gramm | Salz | |
850-900 | Gramm | Weizenmehl (405 oder 505) | |
H | FÜLLUNG | ||
200 | Gramm | Weiche Butter | |
175 | Gramm | Zucker | |
2 1/2 | Essl. | Zimt | |
1 | Essl. | Weizenmehl | |
H | ZUM BESTREUEN | ||
Hagelzucker oder gehackte Haselnüsse | |||
H | SIRUP | ||
45 | Gramm | Zucker | |
50 | ml | Wasser | |
1/3 | Vanilleschote |
Quelle
Brot Brot Brot - Martin Johansson |
Erfasst *RK* 25.01.2017 von | |
Kathi Holzapfel |
Zubereitung
Für den Hefeteig:Den Kardamom im Mörser zerstoßen, die äußeren Kapselteile habe ich entfernt, die Samen etwas angequetscht/gemörsert. Die Butter in dünne Scheiben schneiden. Kardamom, Butter, Hefe, Milch, Zucker, Salz, die Hälfte vom Mehl und 250 ml kaltes Wasser glatt verrühren. Das restliche Mehl hinzufügen und alles kurz zu einem Teig verrühren. Dabei jedoch nicht kneten. Den Teig mit einem Deckel oder mit Frischhaltefolie abgedeckt bei Zimmertemperatur etwa 1,5 Stunden gehen lassen.
(K: das wurde bei mir kein glatter Teig - Butterstückchen sind immer noch zu sehen)
Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche rund wirken. Bei Bedarf einen Teigschaber benutzen. Den Teig mit dem Schluss nach unten legen, mit Mehl bestäuben und mit Frischhaltefolie bedeckt etwa 1,5 Stunden oder im Kühlschrank bis zu 10 Stunden gehen lassen (K: im Kühlschrank etwa 15 Stunden gehen lassen). Der Teig soll relativ weich sein.
Für die Füllung weiche Butter mit Zimt, Zuckewr und Mehl in einer Schüssel mit dem Handrührgerät glatt rühren.
Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche glatt drücken und gleichmäßig zu einem Rechteck (70x40cm) ausrollen. Die Füllung gleichmäßig bis zu den Rändern aufstreichen. Ein Teigdrittel von der Längsseite her zur Mitte falten. Dann das andere restliche Drittel von der anderen Seite darüberklappen. Den Teig so drehen, dass die offenen Enden seitlich liegen, Weiter zu einem Rechteck (60 x 25 cm) ausrollen. Mit einem Messer 1,5 - 2 cm dicke Streifen abschneiden (etwa 50-75 g pro Schnecke; K: meine hatten etwa 60 g). Einen Streifen in die Hand nehmen und ein Ende zweimal um Zeige- und Mittelfinger wickeln. Das andere Ende quer über die Schnecke ziehen und an der Unterseite feststecken (K: das Ende eher durch das Loch zu einer Art Knoten gesteckt).
Zwei Backbleche mit Backpapier belegen. Die Schnecken darauf verteilen und mit etwas Hagelzucker bestreuen. Mit einem Geschirrtuch abdecken und etwa 1,5 - 2 Stunden gehen lassen. Das Volumen sollte sich annähernd verdoppeln (K: naja.. die Triebkraft hatte ich nicht).
Mindestens 30 Minuten vor dem Backen den Ofen auf 225°C vorheizen. Für den Sirup Wasser mit Zucker aufkochen, Vanilleschote auskratzen und Mark und Schote in den Sirup geben. Einmal aufkochen und beiseite stellen.
Die Schnecken im Ofen (Mitte) etwa 10 Minuten goldbraun backen. Herausnehmen und sofort mit Sirup bestreichen.
Die Schnecken schmecken am besten noch warm. Eingefrorene Schnecken lassen sich bei 150°C in etwa 10 Minuten aufbacken.
K: Insgesamt etwas aufwändiger, aber so schönes Gebäck, was sich gut auf Vorrat zubereiten lässt. Ziemlich buttrig - als ich das Blech aus dem Ofen genommen habe, schwammen die Schnecken geradezu in einer Butter-Zucker-Zimt-Karamellpfütze, die wird aber schnell fest und schmeckt fein! Durch den Sirup glänzen die Schnecken wirklich hübsch.
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Und - um es mal ganz deutlich zu sagen: Früher war nicht alles besser! Früher waren Zimstschnecken Lernpausenbelohnungsschnecken - wie viel schöner ist es da doch, von einer Winterwanderung im Schwarzwald zurückzukommen? Danach Tee, Kaffee und Zimtschnecken. Viel besser als Apothekenbetriebsordnung ;).
(Von Brandenberg zum Fahler Wasserfall und zurück, s. hier, allerdings deutlich kürzere Gehzeiten!)
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