Sonntag, Februar 21, 2010

Excellent: Wasabi-Avocado-Salat

Mir springen ja öfter Rezepte auf allerlei Blogs ins Auge. Öfter vergess ich sie dann erstmal wieder. Nicht so hier: Bei VeganYumYum, einem tollen amerikanischen Blog mit wunderschönen Fotos, entdeckte ich einen sehr interessant klingenden Salat. Nachdem sich auch die Bloggerin vor Begeisterung fast überschlug, war ganz klar: Das wird an meinem freien Tag nachgemacht!

Der Salat besteht aus einer Basis aus Blattsalaten, dazu kommt kurz gebratener Brokkoli, knackige Möhrenstifte, Wasabikicherbsen, geröstete Mandeln und ein umwerfennd leckeres Avocadodressing. Das ergibt eine wunderbare Zusammenstellung, die Texturen von weich bis knackig und geschmacklich - der Hit. Ich war so begeistert, dass ich eine Riesenportion ganz allein verdrückt habe. Dazu geröstetes Vollkornbrot - ich bin im Himmel. Dabei benötigt die Zubereitung noch nicht mal so viel Zeit.
Urig fand ich nur, dass mein Wasabipulver irgendwie überhaupt nicht scharf ist. Ist das normal?

Wie dem auch sei, hier ist nur eins zu empfehlen: Nachmachen!

Salat mit Wasabikichererbsen und Avocadodressing






==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Salat mit Wasabikichererbsen und Avocadodressing
Kategorien: Salat, Vegan, Vegetarisch, Hülsenfrüchte
Menge: 4 bis 6 Portionen

Zutaten

H SALAD
Greens of your choice for 4-6 people
1Carrot, shredded
2Teel.Vegetable Oil, divided
1/2-3/4TasseBroccoli, chopped small
1/3TasseToasted Slivered Almonds
1RezeptWasabi Chickpeas, below
1RezeptAvocado Wasabi dressing, below
Fresh Cracked Black Pepper
H WASABI-TAMARI CHICKPEAS
1Teel.Oil
1TasseChickpeas
1Teel.Wasabi Powder
1/2Teel.Sugar
1Essl.Low Sodium Tamari/Soy Sauce
H AVOCADO WASABI DRESSING
1Ripe Avocado, diced
2Teel.White Wine Vinegar
3Essl.Hummus, plain or garlic (K: Tahin)
1Teel.Stoneground Mustard
1/2Teel.Salt
2Teel.Wasabi Powder
1/4-1/3TasseVegetable oil

Quelle

http://veganyumyum.com/
Erfasst *RK* 28.01.2010 von
Kathi Holzapfel

Zubereitung

Begin by whisking the dressing ingredients together, except for the oil. Whisk until smooth. If your avocado isn't super ripe, you may wish to blend the dressing in a food processor. Slowly add oil until emulsified and the dressing is smooth, refrigerate until ready to use.
Toast your almonds in a dry pan over medium heat if they are not already toasted. Set aside.
In the same pan, add 1 tsp of oil and add broccoli. Sautee over high heat until the broccoli is beginning to color in spots and is bright green, but still tender-crisp. Sprinkle lightly with salt and set aside.

Add the second teaspoon of oil to the same pan and add the chickpeas. Reduce heat to medium-high. Cook the chickpeas until they are golden on all sides, using a spatula to loosen them as necessary, but don't worry if they stick a little. Add the wasabi powder, sugar, and tamari and stir well. Remove from pan and set aside.
In a large bowl, add your salad greens. Add the broccoli, 3/4 of the chickpeas, 3/4 of the almonds, and 3/4 of the carrots. Toss with enough dressing to coat. Plate the salad, and garnish the top with the remaining chickpeas, almonds and carrots. Crack fresh black pepper over the top. Serve immediately.
If you are serving the salad later, do not add the dressing until the last minute.

Kathi: Phänomenaler Salat! Die Textur ist toll, knackige Möhre, cremiges Dressing, würzige Kichererbsen.. Überhaupt nicht scharf. Menge für eine Riesenportion: 1/2 Port. Brokkoli, 2 kleine Möhren, 1 Port. Kichererbsen, weniger Salat, 1/2 Port. Dressing.
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Montag, Februar 15, 2010

Warmes aus der Suppenküche

Die kalten Zeiten halten an, draußen ist immer noch alles weiß bis grau. Genau richtig für ein heißes Süppchen, das etwas Farbe auf den Tisch bringt und nicht allzu viel Zeit in Anspruch nimmt.

Aus Lauch, Möhre, Kichererbse, Curry, Kokosmilch und Ananas wird schnell eine herzerwärmende, fruchtige Suppe. Die Zutaten harmonieren gut, mit frischer Ananas wäre es sicher noch einen Ticken besser, im Hause Kochfrosch esse aber nur ich Ananas und das auch nicht in rauen Mengen - eine ganze Frucht wäre hier also nur schwer wegzukriegen. Und für die nach-der-Arbeit-Kocherei ist die Dose auch noch etwas praktischer..

Wers schärfer mag: etwas (mehr) Chili macht sich bestimmt auch gut!

Ananas-Kichererbsensuppe





==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Ananas-Kichererbsen-Suppe
Kategorien: Suppe, Vegetarisch
Menge: 4 Portionen

Zutaten

200GrammVorgekochte Kichererbsen (Dose)
3Zwiebeln
1StangeLauch (ca. 200 g)
250GrammAnanasfruchtfleisch
2Essl.Öl
400mlGemüsebrühe
50GrammKokoscreme
250GrammNaturjoghurt
250mlAnanassaft
Zucker (weggelassen)
1Essl.Currypulver
Salz
Crème fraîche

Quelle

Dagmar Cramm, Martin von Kintrup - Vegetarisch genießen
Erfasst *RK* 03.02.2010 von
Kathi Holzapfel

Zubereitung

Schritt 1 Kichererbsen gut abspülen. Zwiebeln schälen und fein würfeln. Lauch putzen, in Ringe schneiden und diese gründlich waschen. Die Ananas würfeln. Zwiebeln im Öl in einem großen Topf anbraten. Brühe, Kokoscreme, Lauch und Kichererbsen zufügen und einige Minuten kochen lassen.

Schritt 2 Inzwischen Joghurt und Ananassaft mit 1 EL Zucker verrühren. Currypulver und Ananas in die Suppe geben, 5 Min. leise kochen lassen. Die Suppe von der Kochstelle ziehen, die Joghurtmischung einrühren. Mit Salz und Zucker abschmecken und noch einmal leicht erhitzen. Die Suppe portionieren, mit je einem Klecks Crème fraîche servieren.

Kathi: Mit weniger Brühe und Kokosmilch gemacht. Ananas aus der Dose verwendet (140 g Abtropfgewicht für ca. halbes Rezept). Zwiebel zusammen mit dem weißen Teil des Lauchs angedünstet, danach 1 gewürfelte Möhre hinzugegeben. Mehr Curry (halb Billis Madrascurry, halb normale Currymischung) verwendet. Mit Cayennepfeffer abschmecken, Zucker weggelassen. Fruchtig - lecker, schnell gemacht.
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Dienstag, Februar 09, 2010

Süßes Mitbringsel: Biscotti mit Pistazien, Cranberries und weißer Schokolade

Ich war letztens auf der Suche nach einem netten Mitbringsel für eine Person, die ich nicht näher kannte, die mir aber ihr Heim für eine Nacht angeboten hatte. Ich überlegte ein bisschen und dachte mir - mit Biscotti liegt man sicher nicht verkehrt! (Ich sollte Recht behalten..)

Ich überlegte weiter und mir fiel ein Rezept ein, dass vor ein paar Jahren eifrig durch die Foodblogs geisterte.. (Fool for Food, Chili und Ciabatta). Kann ja nicht so schwer sein.. und damit auch Zweifler sich an das wirklich einfache Rezept wagen - hier ein paar Fotos..
Man nehme Pistazien, Cranberries und weiße Schokolade.



Nachdem der Teig zubereitet wurde, formt man mit nassen Händen 2 Laibe. In Wirklichkeit häuft man einfach je die Hälfte des Teiges auf ein Backblech und formt dann den Laib. Klappt recht gut!




Nach den ersten 20 Minuten Backzeit holt man die duftenden Laiber aus dem Ofen und schneidet sie in Scheiben. In der Mitte waren meine Kekse jetzt noch nicht durch, sie ließen sich mit einem scharfen Messer aber gut schneiden. Dann die Kekse aufrecht wieder aufs Backblech stellen und ein 2. Mal in den Ofen.



20 Minuten später durchzieht köstlicher Duft die Wohnung und nach dem Abkühlen kann man die ersten Biscotti genießen. Wunderbar - nicht zu süß, knusprig, aber nicht zu hart. Dazu noch hübsch anzusehen. Was will man mehr?

Biscotti mit Pistazien, Cranberries und weißer Schokolade



Nett verpackt, eine Flasche Wein dazu - und man ist ein gern gesehener Gast ;).





==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Biscotti mit Pistazien, Cranberries und weißer Schokolade
Kategorien: Backen, Keks, Trockenfrucht, Schokolade
Menge: 36 Stück

Zutaten

400GrammWeizenmehl Type 405
2Teel.Backpulver
1/2Teel.Salz
200GrammZucker
3groß.Eier
2Essl.Öl
2 1/2Teel.Amaretto (Original: Mandelextrakt)
120GrammGeschälte grüne ungesalzene Pistazien
150GrammCranberries; grob gehackt (Original: getrocknete
-- Himbeeren oder gehackte getrocknete Erdbeeren)
75GrammWeiße Schokolade; gehackt

Quelle

modifiziert nach
Bon Appetit December 2005

Erfasst *RK* 29.12.2005 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Den Backofen auf 175°C vorheizen. Ein großes Backblech mit Backpapier belegen. Mehl, Backpulver und Salz in einer Schüssel mischen. Mit einem elektrischen Handrührer Zucker, Eier, Öl und Amaretto schaumig schlagen. Die Mehlmischung zugeben und glattrühren. Die ganzen Pistazien, Schokolade und Cranberries mit einem Spatel unterrühren.

Die Hälfte der Masse mit einem Esslöffel so auf das Backblech geben, dass sich ein etwa 30 cm langer Strang bildet. Die zweite Hälfte mit genügend Abstand parallel dazu legen. Mit feuchten Händen den Teig glattstreichen, so dass 2 Teiglaibe von etwa 7,5 cm Breite entstehen (diese können ruhig etwas unregelmäßig geformt sein).
Die Laibe etwa 30 Minuten backen, bis sie leicht bräunen und sich fest anfühlen, dann etwa 30 Minuten abkühlen lassen und die Ofentemperatur auf 160°C reduzieren.
Die Laibe auf einem Schneidbrett in Stücke von gut 1 cm Dicke schneiden. Die Scheiben in 3 Reihen aufrecht mit etwas Abstand auf das Backblech (ohne Backpapier) stellen. Nochmals etwa 20 Minuten backen, bis die Biscotti leicht bräunen. Komplett abkühlen lassen. In einer gut schließenden Blechdose aufbewahren.

Anmerkung Petra: Leckere, leicht fruchtige und nicht zu süße Kekse. Sehr hübsch, wenn man sie zusammen mit den "Farmgirl's Biscotti For Chocolate Lovers" serviert oder in einem Cellophantütchen verschenkt.
Die Biscotti im Originalrezept werden noch zur Hälfte in geschmolzene weiße (und/oder) Bitter- oder Halbbitterschokolade getaucht. Das kann man aber gut weglassen.

Kathi: Einfach zu machen, sehr lecker. Ergab bei mir ca. 1,5 Bleche Biscotti.
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Montag, Februar 08, 2010

Impressionen aus Ouro Branco und Umgebung / Impressoes de Ouro Branco

Zum Schluss meiner kleinen Brasilien-Reportage möchte ich nun noch ein paar Bilder zeigen, wo ich denn die meiste Zeit war. Wie gesagt - Ouro Branco taucht wohl in keinem Reiseführer der Welt auf - interessant sind die Bilder vielleicht doch. Ein paar Impressionen aus Minas Gerais..

Das Besondere an Ouro Branco ist die Lage am Fuß der "Serra de Ouro Branco", ein Tafelberg, den man immer gut im Blick hat. Je nach Wetter erscheint die Serra in den verschiedensten Grün- bis Blautönen.


der Blick von unserer Straße Richtung Serra



Man kann zu Fuß auf die Serra laufen, was ich eigentlich vor hatte. Leider machten mir teilweise heftige Regenfälle einen Strich durch die Rechnung - am geplanten Tag wäre der Aufstieg viel zu glitschig und gefährlich gewesen.
Mit dem Auto kommt man aber natürlich auch hin, einfach der Estrada Real Richtung Ouro Preto folgen und den Abzweig Mirante da Serra nehmen.
Je nach Regen der Vortage ist der Weg mehr oder weniger gut zu befahren.


auf der Serra

Wenn man weiß wo, findet man auf der Serra viele Quellen, kleine Wasserfälle und kleine Flüsse, die sich ihren Weg durchs steinige Bett bahnen. Das Wasser ist sehr klar und man kann hier problemlos baden. Ist nur kühl ;).




Blick von der Serra ins Hinterland

Folgt man der Estrada Real (der könglichen Straße) weiter, kommt man in die berühmte alte Kolonialstadt Ouro Preto, die heute Unesco Weltkulturerbe ist. Im 18. Jahrhundert blühten hier die Gold- und Edelsteinminen und finanzierten die portugiesische Krone. Ende des 18. Jh. lebten 100.000 Menschen in Ouro Preto - damals die größste Stadt der Neuen Welt.

Heute ist Ouro Preto Touristenmagnet und Universitätsstadt. Bunte Häuser, viele reich verzierten Kirchen und Läden, die mehr oder weniger hübschen Goldschmuck und Speckstein-Kunsthandwerk präsentieren warten auf den Reisenden.





Ich hoffe, der kleine Streifzug hat euch gefallen.

Das Kapitel Kochfrosch als Student/Praktikant ist nun zu Ende und das Kapitel Kochfrosch als normale arbeitende Bevölkerung beginnt ;). Ich hoffe, ich komme trotzdem in halbwegs regelmäßigen Abständen dazu, einen Blick in meine Kochtöpfe zu gewähren (regelmäßig ist defintiv eher wöchentlich als täglich zu verstehen). Immerhin werden die Tage ja schon wieder länger - das hilft den arbeitenden und fotografierenden Foodbloggern ja schonmal!

Freitag, Februar 05, 2010

Bier in Brasilien / Cerveja no Brasil

Ja, heute ein "urdeutsches" Thema. Auch, weil man natürlich in Brasilien viel darauf angesprochen wird: Was unterscheidet deutsches Bier von brasilianischem? Wird Bier in Deutschland tatsächlich warm getrunken? (Ich versuche mein Bestes, diese durchaus gängige Meinung zu widerlegen..)

Fakt ist: Bier wird in Brasilien kälter getrunken (die Kühlschränke zeigen meist Temperaturen unter dem Gefrierpunkt an, die sicher nicht immer ganz stimmen); es gibt lang nicht die Biersortenvielfalt aus Deutschland - das Land ist in Hand von 4, 5 sehr bekannten Biermarken, dann kommen noch ein paar aus der 2. Reihe und wenige (?) kleine Brauereien. Aber der größte Unterschied ist die Art, Bier zu trinken: Man bestellt Bier und x Gläser für alle Biertrinker am Tisch. Dann kommt die 610 ml Flasche (normalerweise im Kühler, früher aus Styropor, heute eher aus Plastik), das Bier wird in kleine Gläser auf alle verteilt und wenn die Flasche leer ist, kommt die nächste.



Ich hatte den Eindruck, dass weniger Bier zu Hause getrunken wird als in Deutschland. Mag aber auch damit zusammen hängen, dass man halt doch recht viel in die kleinen barzinhos geht, die meist auch nicht viel mehr anbieten als Bier ;). Hier trinken wir doch mal welches zu Hause, was wirklich selten vorkommt.


Daniel, ein Freund Daniels, Liva
(Daniel und Livia sind meine Gastgeschwister)

Im Restaurant/Bar "Trem Mineiro" in Ouro Branco. Mit im Bild: Der Bierkühler. Skol ist die Brauerei.



Und dann etwas, was ich liebe (aber nicht wirklich gut für die Figur ist ;)) - es wird oft noch eine "Kleinigkeit" zum Bier bestellt ("Petiscos"), entweder kalt, z.B. ein Teller mit Oliven, Palmherzen oder etwas Salami oder warm: Sämtliche frittierte Gemeinheiten wie Pommes, Pommes mit Käse, Maniokbällchen oder Stockfischbällchen (in Brasilien wird sehr viel Stockfisch "bacalhau" gegessen, der mit den Portugiesen ins Land kam). Gegessen wird mit Zahnstochern. Und so geht der späte Nachmittag oder Abend dann dahin..


bolinhos de bacalhau - Stockfischbällchen


bolinhos de mandioca - Maniokbällchen

Donnerstag, Februar 04, 2010

Saft und Essen unterwegs / Suco e comida na rua

Was essen, wenn der Hunger ausbricht - das Mittagessen aber weit entfernt bzw. nicht existent, da man unterwegs ist? Es gibt mehrere Möglichkeiten.. Möglichkeit Nr. 1 für kleinen Geldbeutel und keinen Riesenhunger: die Lanchonete. Hier kriegt man normalerweise Burger, Sanduiche natural (Sanduich, teils ungetoastet mit allerlei Belägen) oder Salgados (Sammelbegriff für allerlei gefüllte Teigtaschen & -verwandte, gebacken oder frittiert). In Rio und größeren Städten sehr oft angeschlossen: eine große Auswahl an Säften, die frisch zubereitet werden.



In Lanchonetes bezahlt man oft erst an der Kasse, erhält dafür dann "fixas", also Zettelchen, die man dem Personal hinter dem Tresen in die Hand drückt. Ab und zu, besonders bei Rasthöfen bekommt man beim Betreten einen Zettel, auf dem angekreuzt wird, was verzehrt wurde. Beim Verlassen des Gebäudes werden die Zettel eingesammelt und man bezahlt.

Meine Wahl fällt auf Sanduiche natural mit Möhren-Ricotta-Creme und Maracujasaft. Mein Begleiter im Hintergrund isst eine Coxinha (frittiertes Teiggebilde mit Fleischfüllung) und trinkt Ananassaft mit Pfefferminze. Die Säfte werden auf Wunsch auch mit Milch zubereitet ("Vitamina"). Ein Glas Saft kostet zwischen 3 und 5 Reais, das Sanduich schlägt mit 5,50 Reais zu Buche und macht dafür ordentlich satt. Ich kann bei der Hitze defintiv nichts Frittiertes essen und die Wahl bei vegetarischen Speisen ist eh schon eingeschränkt..



Ebenfalls in Rio, eine andere Bar.. immer nett anzusehen: Die aufgetürmten Früchte.



Ebenfalls in jeder dieser Saftbars zu bekommen: "Acai" - d.h. Acaibeeren (die Früchte der Kohlpalme), die mit Banane und/oder Erdbeeren und Eis gemixt werden und einen dickflüssigen Saft ergeben. Man sagt dem ganzen fitness-förderliche Wirkung nach.. belegt ist natürlich wieder mal nichts. Diverse Internetseiten preisen die Beeren als Hilfe bei Diäten an.. diese Ausrichtung habe ich nichtmal im diätbegeisterten Brasilien kennengelernt und ist wahrscheinlich mal wieder ein Marketingauswuchs ;). Fakt ist - es schmeckt und sättigt. Oft wird noch etwas Müsli über die ganze Geschichte gegeben. Endlich probier ich das auch mal!



Hier sieht man eine kleine Auswahl typischer Salgados in der Lanchonete eines Rasthofs (Roselanche in Barbacena, MG - der angeblich beste Rasthof weit und breit. Falls mal jemand in der Gegend sein sollte..)



Unten rechts liegt das berühmte Pao de Queijo (eine Spezialität Minas Gerais, inzwischen aber in ganz Brasilien verbreitet): Brötchen aus Maniokstärke mit Minas-Käse, rechts daneben sieht man Pao de Batata - Kartoffelbrötchen mit Käsekern. Beide lecker und zu empfehlen.

Dann gibts natürlich auch spezieller ausgerichtete Unternehmen - Pastelerias zum Beispiel. Pasteis werden aus einem dünnen Teig gemacht, mit Käse/Schinken/Tomaten/Palmherzen.. oder auch süß gefüllt und dann frittiert. Schmecken köstlich. Kein Urlaub ohne (findet auch dieses Mitglied der Foodbloggergemeinde.. einmal runterscrollen)!





Und zum Schluss noch ein Bild von meinen liebsten Knabbereien in Brasilien: Polvilho-Kekse. Die gibts natürlich in jedem Supermarkt und an jedem Busbahnhof - aber die allerbesten, die ich bisher gegessen habe stammen aus einer Bäckerei, ganz in der Nähe unseres Hauses.
Die Kekse sind nicht süß, sehr knusprig und haben einen sehr eigenen Geschmack, der sich nur schwer beschreiben lässt. Vielleicht versuche ich ja mal ein Rezept aufzutreiben und sie nachzubauen!

Mittwoch, Februar 03, 2010

Am Strand / Na praia

Heute steht ein Ausflug nach Rio de Janeiro an. Mein Gastbruder studiert dort, so hatte ich die Gelegenheit, ein paar Tage in dieser faszinierenden Stadt zu verbringen. Leider waren die Temperaturen so, dass außer Strand und Shopping-Center mit Klimaanlange nichts zu machen war. Bei 38°C, gefühlten 45°C ist nichts mit Altstadt gucken oder zum Christo fahren.

Erst ein paar Impressionen aus dem Stadtteil Botafogo, in dem Daniel lebt.



Blick von der Aussichtsterasse des Botafogo Praia Shopping Richtung Zuckerhut mit dem (Yacht-)Hafen von Botafogo.



Blick in die andere Richtung. Am Strand von Botafogo wird nicht gebadet - durch die Buchtlage ist das wohl zu dreckig. Am Abend wird aber fleißig am Ufer gejoggt. Die Cariocas (Einwohner von Rio) lieben ihren Sport!



Eine Kirche in Botafogo und der Christo im Hintergrund.

Aber nehmen wir den Bus Richtung Stadtteil Ipanema (kräftig winken, dann hält vielleicht auch einer der Busse..). Am Strand von Ipanema angekommen, mieten wir uns an einer "Barraca" einen Sonnenschirm und zwei Stühlchen (das kostet zusammen etwa 10 Reais für den ganzen Tag, also ca. 3,90 Euro). Bei den Betreibern deiner Barraca ("Hütte" - es sind eher ein paar Sonnenschirme und viele Kühlboxen) kann man dann auch Getränke kaufen.





Aber die Barraca-Betreiber sind nicht die Einzigen, die die durstigen Menschen versorgen. Seit Januar 2010 ist allerdings alles etwas anders - Verkäufer am Strand, genauso wie Barraca-Betreiber brauchen Lizenzen von der Stadt. Angeblich wollte die Stadt anfangs den Verkauf am Strand - jedenfalls von bestimmten Dingen - komplett unterbinden, das gab allerdings Probleme mit der Bevölkerung Rios - spätestens, als sie die Matte Leao - Verkäufer verbannen wollten..



Matte Leao ist DIE Mate-Limonademarke in Brasilien. Und am Strand besonders lecker: die Verkäufer schleppen zwei gekühlte Getränkebehälter mit sich rum, in einem befindet sich Mate, in dem anderen Zitronenlimo. Gemischt wird im vom Kunden gewünschten Behältnis. Die Verkäufer wechseln ständig das Eis, es bleibt also wirklich eiskalt. Ein Job, den man bei 40°C nur bedingt machen möchte..

Die Alternative zu eiskaltem Matte ist zum Beispiel .. eiskaltes Bier. Geliefert in Styropor-Behältern, damit es auch ne Weile durchhält. Wir trinken Skol und genießen das Leben. Fuß im Sand, Blick aufs Meer, kühles Bier. Dosen sind hier noch allgegenwärtig.



Vielleicht noch was zum Knabbern zwischendurch? Ständig laufen Verkäufer vorbei, die singend ihre Ware anpreisen (dabei aber niemandem direkt etwas anbieten, man wird also nicht ständig angequatscht). Wasser und sonstige Erfrischungsgetränke, Eis und auch die berühmten "Biscoito Globo" - ein Polvilho-Keks (süß oder salzig) aus Rio. Polvilho (Maniok-Stärke) Kekse gibt es eigentlich überall, aber diese hier scheinen besonders berühmt zu sein. So berühmt, dass man auch Badetücher mit dem Packungsdesign kaufen kann. Die Tüten der Verkäufer sind auch schon sehr leer, muss also was dran sein. Eine Tüte kostet 2,50 Reais (1 Euro). Wir wählen den salzigen.



Knusprig ja, aber die Polvilho-Kekse aus Minas sind mindestens genauso gut.. Aber gut, ein "Must Eat" am Strand von Rio.
Laut Verkäufer ebenso ein Must Eat ist sein Maracuja-Mousse oder Schokoladen-Mousse. Laut Gesang "das Beste von Rio" - das sei nicht seine Meinung, sondern die Meinung des Volkes. Am 1. Tag bin ich skeptisch. Mousse am Strand? Die Beobachtung zeigt, dass wirklich viele Einheimische zum Mousse zu 1,50 Reais greifen und weitere Beobachten zeigen, dass die selben Leute am nächsten Tag wieder da sind. Scheint also essbar zu sein. Und da ich mousse de maracjujá liebe, winke ich den guten Mann heran (immerhin ist er der Einzige, der Mousse anbietet, also keine Massenware).



Geschmacklich wunderbar und auch sonst gibts keine Probleme. Test bestanden.
Ansonsten kann man natürlich noch diverse andere Dinge am Strand kaufen: Beliebt sind arabische Snacks (gefüllte Teigtaschen, Kibe etc.), Empanadas, Wassermelone und Chips. Ganz selten nur noch sehe ich die Käseverkäufer mit ihren kleinen Öfen, über denen man sich seinen Käsespieß grillen lassen kann (sehr häufig anzutreffen in Bahia, jedenfalls vor 6 Jahren) - wahrscheinlich ist das eher semilegal.
Außerdem Bikinis, Pareos, Strandkleidchen und Sonnenmilch. Seltener Ohrringe.

Und eins darf natürlich nicht fehlen: Die obligatorische Kokosnuss.. tchau Rio, até a proxima vez!



Dienstag, Februar 02, 2010

Reis und Bohnen - Arroz e Feijao

Mittagessen in Brasilien

Ich habe 8 Mittagessen fotografiert, teilweise Wochenende, teilweise wochentags, teilweise selbstgekocht, teilweise geholt (meine Eltern sind beide berufstätig). Auf den ersten Blick erscheinen viele Sachen nicht viel anders als in Europa, auf den zweiten dann vielleicht doch.

Der erste Hinweis dazu zeigt sich schon im Supermarkt: Reis wird selten in Packungen unter 5 kg verpackt und natürlich Bohnen, rot und schwarz. Diese beiden Zutaten fehlen auf so gut wie keinem Mittagstisch.





Das "typische" Mittagessen der Durchschnittsfamilie beinhaltet also
- eigentlich immer Reis und Bohnen (im Druckkochtopf gekocht, manchmal püriert)
- Fleisch
- irgendwas Gemüsiges und oder Salat - wobei "Salat" oft einfach Tomatenscheiben oder ein bisschen Blattsalat ist, "angemacht" wird er mit Olivenöl und Salz
und oft noch tausend andere Sachen.
Ein Muss auf dem Tisch: Olivenöl, meistens portugiesisches. Das wird teilweise in rauen Mengen über alles gegeben.

Am Anfang dachte ich, mir hängen Reis und Bohnen irgendwann zum Hals raus - das geht aber komischerweise sehr gut, jedenfalls habe ich nach 11 Monaten eher Entzugserscheinungen verspürt.

Wirklich auffällig ist die Menge an Gerichten, die verspeist werden - "nur" Nudeln, "nur" Lasagne gibts praktisch nicht - da gibts mindestens noch Reis und Bohnen dazu! Das ist am Anfang etwas komisch, aber man gewöhnt sich an vieles!

Na dann mal los - 8 meiner Teller. Nicht ganz korrekt wiedergegeben: Die Fleischmenge (wenns ging, hab ichs komplett weggelassen, wenn nicht, weniger genommen). Es wird viel Rind und Huhn gegessen, Schwein ist etwas seltener.



1. Reis aus dem Ofen mit Erbsen, Mais und Hühnchen, dazu Reis, Bohnen und Kartoffelpüree (+ extra Fleisch!)
2. Kartoffelbrei, Reis, Knobi-Brokkoli, Tomaten und Palmherzen (+ Fleisch)
3. Lasagne, Reis, Salat, Tomate (+ Grillhähnchen!)
4. Reis, Bohnen, Farofa de Ovo (geröstetes Maniokmehl mit Ei, oben rechts im Bild), Jiló (ein grünes Gemüse, das gekocht leicht bitter schmeckt, unten rechts im Bild) und allerlei Salatgedöns (+ Fleisch)



1. Reis, Bohnen, Brokkoli, Tomate, Palmherzen und Vaca Atolada - ein typischer Eintopf aus Minas mit Maniok und Rindfleisch
2. ebenfalls ein sehr beliebtes Gericht in Brasilien: Stroganoff, dazu Reis, Tomaten und sehr beliebt: Batata palha, also etwas dünnere Kartoffelsticks, die mit Salz gewürzt sind. Die isst man ebenfalls zu Hamburgern, Hot Dogs und im brasilianischen "Salat" Salpicao
3. Kartoffelbrei, Reis, viel Salat und ein Schmortopf mit Rind, dunklem Bier, Mais und Erbsen
4. Schmortopf mit Rind, Bohnen, Möhren, Paprika und Kartoffeln, Reis, Bohnen und Angú mit Käse (Angú ist sehr feine Polenta)

Die Bilder sind nicht immer der Hit, aber es schmeckt wirklich gut. Wenn man in Minas am Wochenende zum Essen geht, wird in vielen traditionellen Restaurants das Essen in Specksteintöpfen (Panela de Pedra) über dem Holzfeuer (Fogao a Lenha) zubereitet - sehr heimelig, sofern es nicht gerade 35°C hat..

Montag, Februar 01, 2010

Alltag in Minas Gerais / Dia dia em Minas Gerais

Ich bin wieder gut im kalten, weißen Deutschland angekommen. Was war das grüne, heiße Brasilien doch für eine schöne Abwechslung!

Wie versprochen, habe ich einige Fotos von dort mitgebracht.
Zum besseren Verständnis: Ich war 2001/2002 für ein Jahr im Rahmen eines High-School-Jahres in Brasilien. Genauer gesagt in Ouro Branco, etwa 100 km von Belo Horizonte, der Hauptstadt des Staates Minas Gerais. Bis heute habe ich sehr guten Kontakt zu meiner Familie und einigen Freunden dort, nach dem langen Aufenthalt war ich insgesamt noch 3 Mal dort.

Eins möchte ich gleich am Anfang klarstellen: Ich kann immer nur von meinen Erfahrungen, "meinem" Alltag dort berichten. Brasilien ist riesig. Nur weil man in meiner Familie etwas nicht isst/kennt, heißt das nicht, dass man es in ganz Brasilien nicht isst/kennt. Der Süden unterscheidet sich komplett vom Norden, das Leben in einer 30.000 Einwohner Stadt unterscheidet sich komplett vom Leben in Sao Paulo.

Aber genug geredet! Was isst man denn jetzt so in Minas? Beginnen wir mit einem Blick in die Küche..







Unsere Küche ist relativ groß. Spülmaschinen sind selten (ich kenne keinen Haushalt, der eine besitzt), sofern man genug Geld hätte, hat man eher eine Empregada - eine Hausangestellte, die teilweise sogar mit im Haus wohnt. Mikrowellen sind sehr gängig. Gasherde sind allgegenwärtig. Meiner Mutter kannte keinen Ceranherd und ich habe noch keinen Elektrikherd in Brasilien gesehen. Gas ist bedeutend billiger als Strom.
Das braune Etwas auf dem 1. Foto ist übrigens ein Wasserfilter aus Ton. Das Wasser in Ouro Branco kommt direkt von Quellen der Serra (Tafelberg), wird leicht gechlort (der Chlorgeschmack verschwindet beim Stehenlassen im Filter wieder) und ist dann nach Filtern problemlos trinkbar. Jedenfalls habe ich nichts Gegenteiliges bemerkt ;).

An dem Tischchen im Eck wird gegessen - obwohl wir einen größeren Esstisch besitzen. Der wird aber nur zu besonderen Gelgenheiten benutzt.

Café da manha -
Frühstück



Das normale Frühstück besteht aus Pao de Sal, dem Basis-Brot, dass man in jeder Bäckerei findet (Brötchen) mit Butter und Milchkaffee (pappsüß, jedenfalls bei uns). Ab und an noch einfacher Kuchen. Natürlich kann man sich auch Käse/Schinken sonstwas aufs Brot legen, aber ganz gewöhnlich ist es nicht. Davon unterscheiden sich Frühstück in Hotels und Frühstück in Telenovelas (das kulinarische Leben der reicheren Schicht in Novelas ist europäisch geprägt) - da gibts natürlich Müsli, Früchte, Marmelade usw. Aber wir leben nunmal nicht in einer Novela ;).

Morgen gehts weiter mit.. Mittagessen!