Aber achtung - es wird süß und klebrig.
Unsere Aufgabe lautete:
"Herstellung von Lutschtabletten aus Saccharose und Glucosesirup"
Im Endeffekt ja nichts anderes als ganz normale Bonbons, also haben wir uns im Netzt mal schlau gemacht und sind dann auch bald auf erste Infos über Zuckergrade und Rezepte gestoßen. (Unser Basisrezept stammte von Geolino, der Kinderzeitschrift von Geo, leider ist die Seite aber scheinbar nicht mehr da...)
Das Grundrezept dort lautet:
Saccharose 300 g
Glucosesirup 150 g
Wasser 100 ml
Aroma q.s.*
Farbstoff q.s.
* q.s. = quantum satis - so viel wie nötig
Als erstes machen wir uns einen 55%igen Glucosesirup
Anschließend wird der Zucker, der Glukosesirup (er soll das Auskristallisieren der Saccharose verhindern) und das Wasser zusammen erhitzt. Gegen Ende soll dann Aroma und Farbstoff zugegeben werden.
Der erste Ansatz soll allerdings erstmal dazu dienen, die optimale Zuckertemperatur herauszufinden. Wir müssen dazu freundlicherweise nicht gegen Holzlöffel blasen oder ähnliches tun, sondern haben ein gutes Thermometer. Irgendwo hatten wir gelesen, dass 135-145 °C optimal wären.
Anschließend gießen wir einen Teil auf Backpapier, lassen die Masse etwas abkühlen und schneiden sie mit einem geölten Messer ein. Anschließend lassen sich die abgekühlten Bonbons gut auseinanderbrechen. So könnte man also auch zu Hause relativ leicht Bonbons herstellen.
Unser Betreuer möchte aber runde Bonbons - Idee ist es, die heiße Zuckermasse in Blisterformen zu gießen. Problem: Die Blister sind Thermoplaste und werden bei etwa 120°C tief gezogen - ergo haben wir mit unserer gut 20 Grad heißeren Masse ein Problem.
Lösung: Wir gießen in Blister aus, die wir auf Eis kühlen. Das klappt dann ganz gut. Als Gag testen wir auch Zäpfchen- und Ovulaformen. Klappt hervorragend. Aber obs jemand lutschen möchte..? Inzwischen haben wir auch Kirscharoma und Carminrot zugesetzt.
Problem an der Sache: pappsüß! Unsere Idee: Wir setzten Ascorbinsäure zu. Vitamin C sieht auf der Packung schließlich immer gut aus ;).
Die so hergestellten Bonbons schmecken dann zwar besser, werden aber nicht mehr richtig fest, nach einer Woche sind sie ganz zerlaufen. Wir testen nun auch mit Sorbitol/Saccharose-Gemischen, sowie mit Citronensäure als Säurungsmittel (schmeckt nicht und zerläuft ebenfalls). Diese 9 Chargen lasse ich mal aus ;). Inzwischen haben wir auch angefangen mit dem Wirkstoff zu experimentieren - Fazit: 200 mg Tetracain, zum Schluss im heißen Ansatz suspendiert haben eine gute lokalanästhetische Wirkung.
Fehlt nur noch die perfekte Bonbonformulierung.
Also heißt es bei uns: Back to the roots. Unsere Säuerungsmittel setzten scheinbar die Glasübergangstemperatur der Saccharose herab, so dass wir einfach keine feste Masse mehr bekommen. Weg damit! Stattdessen kaschieren wir den Geschmack mit Menthol und Zitronenaroma. Und tatsächlich: schmeckt gut! Außerdem setzten wir der Masse ein paar Tropfen Speiseöl zu, so lösen sie sich noch besser aus den Blisterformen.
Und fertig sind sie - unsere Lutschtabletten gegen Halsweh.
Im Endeffekt ja nichts anderes als ganz normale Bonbons, also haben wir uns im Netzt mal schlau gemacht und sind dann auch bald auf erste Infos über Zuckergrade und Rezepte gestoßen. (Unser Basisrezept stammte von Geolino, der Kinderzeitschrift von Geo, leider ist die Seite aber scheinbar nicht mehr da...)
Das Grundrezept dort lautet:
Saccharose 300 g
Glucosesirup 150 g
Wasser 100 ml
Aroma q.s.*
Farbstoff q.s.
n
Als erstes machen wir uns einen 55%igen Glucosesirup
Anschließend wird der Zucker, der Glukosesirup (er soll das Auskristallisieren der Saccharose verhindern) und das Wasser zusammen erhitzt. Gegen Ende soll dann Aroma und Farbstoff zugegeben werden.
Der erste Ansatz soll allerdings erstmal dazu dienen, die optimale Zuckertemperatur herauszufinden. Wir müssen dazu freundlicherweise nicht gegen Holzlöffel blasen oder ähnliches tun, sondern haben ein gutes Thermometer. Irgendwo hatten wir gelesen, dass 135-145 °C optimal wären.
Die erhitze Zuckermasse blubbert fröhlich vor sich hin, wenn man einen Holzlöffel hineintaucht und herauszieht, bekommt man Zuckerfäden, die sofort glasartig erstarren - sieht schon mal gut aus. 138°C erscheinen uns optimal.
Anschließend gießen wir einen Teil auf Backpapier, lassen die Masse etwas abkühlen und schneiden sie mit einem geölten Messer ein. Anschließend lassen sich die abgekühlten Bonbons gut auseinanderbrechen. So könnte man also auch zu Hause relativ leicht Bonbons herstellen.
Unser Betreuer möchte aber runde Bonbons - Idee ist es, die heiße Zuckermasse in Blisterformen zu gießen. Problem: Die Blister sind Thermoplaste und werden bei etwa 120°C tief gezogen - ergo haben wir mit unserer gut 20 Grad heißeren Masse ein Problem.
Lösung: Wir gießen in Blister aus, die wir auf Eis kühlen. Das klappt dann ganz gut. Als Gag testen wir auch Zäpfchen- und Ovulaformen. Klappt hervorragend. Aber obs jemand lutschen möchte..? Inzwischen haben wir auch Kirscharoma und Carminrot zugesetzt.
Problem an der Sache: pappsüß! Unsere Idee: Wir setzten Ascorbinsäure zu. Vitamin C sieht auf der Packung schließlich immer gut aus ;).
Die so hergestellten Bonbons schmecken dann zwar besser, werden aber nicht mehr richtig fest, nach einer Woche sind sie ganz zerlaufen. Wir testen nun auch mit Sorbitol/Saccharose-Gemischen, sowie mit Citronensäure als Säurungsmittel (schmeckt nicht und zerläuft ebenfalls). Diese 9 Chargen lasse ich mal aus ;). Inzwischen haben wir auch angefangen mit dem Wirkstoff zu experimentieren - Fazit: 200 mg Tetracain, zum Schluss im heißen Ansatz suspendiert haben eine gute lokalanästhetische Wirkung.
Fehlt nur noch die perfekte Bonbonformulierung.
Also heißt es bei uns: Back to the roots. Unsere Säuerungsmittel setzten scheinbar die Glasübergangstemperatur der Saccharose herab, so dass wir einfach keine feste Masse mehr bekommen. Weg damit! Stattdessen kaschieren wir den Geschmack mit Menthol und Zitronenaroma. Und tatsächlich: schmeckt gut! Außerdem setzten wir der Masse ein paar Tropfen Speiseöl zu, so lösen sie sich noch besser aus den Blisterformen.
Und fertig sind sie - unsere Lutschtabletten gegen Halsweh.
Für den Hausgebrauch wären dann wohl Minzbonbons o.ä. eher zu empfehlen :).
Das hast du ja hübsch dokumentiert. Zäpfchen-Bonbons braucht die Welt aber doch wahrscheinlich nicht ;-)
AntwortenLöschenDas ist ja super!
AntwortenLöschenDu bist eigentlich prädestiniert, mal ein paar Molekularküchenrezepte nachzukochen, und mit chemischen Erklärungen im Blog zu präsentieren :) Ich zumindest fände das sehr spannend.