Mittwoch, Januar 29, 2014

Mezzetafel - der süße Abschluss

Zum Abschluss der etwas üppigeren Mezzetafel wollte ich gerne noch etwas Süßes servieren. Vorbereiten sollte man es können und keinen Platz im Kühlschrank wegnehmen.

Beim Durchblättern des Buches Mezze: Ein magischer Genuss  fielen mir dann diese zitronigen Grießschnitten mit Wanüssen auf. Sie werden bei Zimmertemperatur serviert und sind nicht allzu üppig. Laut Buch passen sie hervorragend zu frischem Minztee - der war sowieso geplant.


Grieß quillt mit Joghurt, anschließend kommt noch etwas Eischnee unter die Masse, das wars dann auch schon. Nach dem Backen wird der flache Grießkuchen mit einem Sirup aus Zitronensaft, Kardamom und Rosenwasser getränkt (leider war hier spontan kein Rosenwasser aufzutreiben und ich hatte vergessen, aus der Apotheke welches mitzubringen). Für mich hätte es sogar noch etwas mehr Kardamom sein dürfen, sonst fand ich die Schnittchen sehr lecker. Schmecken auch hervorrgend zu türkischem Mokka!

Zitronige Grießschnitten mit Walnüssen


==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Zitronige Grießschnitten mit Walnüssen
Kategorien: Dessert, Mezze, Nachtisch
Menge: 4 Portionen

Zutaten

170GrammHartweizengrieß
350GrammJoghurt (3,5%)
1Unbehandelte Zitrone
1/2Teel.Gemahlener Kardamom
170GrammZucker
1Essl.Rosenwasser
1groß.Eiweiß
1PriseSalz
Walnusshälften
2Essl.Pistazienkerne
Butter für die Form

Quelle

Bettina Matthaei, Mohamad Salameh - Mezze - ein magischer Genuss
Erfasst *RK* 27.01.2014 von
Kathi Holzapfel

Zubereitung

2 EL Grieß für die Form abnehmen und beiseite stellen. Restlichen Grieß mit Johgurt verrühren und abgedeckt etwa 2 Stunden quellen lassen.
Inzwischen die Zitrone heiß abwaschen, trockenreiben. Die Schale fein abreiben und beiseite stellen. 2 EL Saft auspressen und zusammen mit 170 ml Wasser, Kardamom und 120 g Zucker zu einem Sirup einkochen. Abkühlen lassen, das Rosenwasser in den Sirup rühren.
Den Backofen auf 220°C vorheizen. Eine eckige Backform (20x30 cm) mit Butter auspinseln und mit Grieß ausstreuen.
Eiweiß mit Salz und restlichem Zucker stif schlagen. Den Eischnee und die Zitronenschale unter die Grießmasse heben. Die Masse in die Backform streichen, glatt streichen. Im Backofen auf mittlerer Schiene etwa 10 Minuten backen. Die Form herausnehmen und ca. 5x5 cm große Quadrate einritzen. In jedes Quadrat eine Walnusshälfte drücken. Die Schnitten weitere 15-20 Minuten backen.
Inzwischen die Pistazien hacken. Die Schnitten aus dem Ofen nehmen, mit einer Gabel mehrfach eistechen. Nach etwa 10 Minuten mit dem Sirup beträufeln, so dass der Teig den Sirup aufnehmen kann. Die Schnitten abkühlen lassen, entlang der Markierung in Quadrate schneiden. Mit Pistazien bestreut servieren.
Am besten schmecken die Schnitten zimmerwarm zusammen mit Minztee.

K: Leider kein Rosenwasser zur Hand. Dürfte etwas mehr Kardamom sein. Kleinere Form verwendet und kleinere Quadrate geschnitten, den Sirup nicht ganz verwendet. Schöner Nachtisch nach Mezze-Tafel, nicht zu schwer. Evtl. 2 Eiweiße verwenden, dürfte noch etwas lockerer sein.
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Dienstag, Januar 28, 2014

Mezzetafel - weiter gehts.

Wie im letzten Post schon erwähnt, hatte ich zu einer Mezzetafel geladen. Anstoß und große Hilfe dabei war mir das Buch Mezze: Ein magischer Genuss* von Bettina Matthaei und Mohamad Salameh.

Ich kannte das Buch schon von Mama, die auch schon einige Gerichte daraus gemacht hat und das Buch immer sehr lobte. Lange Zeit war es dann nur für sehr viel Geld zu haben, seit Dezember gibt es aber die sehr günstige Neuauflage. Wer ein Herz für Mezze hat, der sollte diese 15 Euro auf alle Fälle anlegen!
Das Buch bietet dann wirklich für jeden Geschmack etwas - von einfach bis ausgefallen, günstig bis exklusiv, vegetarisch zu fleischig, alles dabei. Es gibt auch schon verschiedene Zusammenstellungen, an denen man sich orientieren kann. Dazu auch noch Ideen für Getränke und Desserts.

Hier ein kleiner Blick auf unseren Tisch..


Aus dem Mezze-Buch habe ich mir folgende Gerichte ausgesucht:

Muhammara - eine pikante Walnusspaste


Paprika werden im Ofen geröstet, enthäutet und zusammen mit Walnüssen und vielen Gewürzen zu einer sämige Paste verarbeitet. Sehr würzig, sehr lecker - könnte für mich noch etwas schärfer sein, meine Chili war etwas schwach auf der Brust. Schmeckt toll zu geröstetem, dünnen Fladenbrot, zu Oliven und zu Dogmadsch. Hält sich im Kühlschrank mehrere Tage frisch - sehr gut, die Menge ist nämlich üppig, die Hälfte davon hätte vermutlich auch gereicht.

Weisse Bohnen in Limettensenf


Hier habe ich mir ein bisschen mehr erwartet, das Dressing geht fast etwas unter. Evtl. die Menge etwas erhöhen, damit der Senf etwas mehr vorkommt. Ansonsten aber ein schneller Salat, der sich sehr gut vorbereiten lässt.

Möhrenkroketten mit Aprikosen


Sehr sehr leckere würzig-süßliche "Pflanzerl", die man kalt oder warm essen kann. Ich habe die Masse vorbereitet (das duftet..) und dann frisch gebraten, als die Gäste da waren. Zusammen mit Zitronenspalten und Joghurtdip serviert hat diese Vorspeise übrigens den Platz 1 der gestrengen Mezze-Jury erreicht. Die zwei Pflanzerl auf dem Foto sind die letzten Verbliebenen, die vom Vorabend-Gelage übrig blieben. Also - absolute Empfehlung!

Auch den Nachtisch habe ich mir aus diesem Buch ausgesucht - der bekommt aber der Übersicht halber einen extra Eintrag. Einfach dran bleiben ;).

Zur Übersicht - es gab also:
Gurken-Granatapfelsalat
Weisse Bohnen in Limettensenf
Teller mit Salat, Kräutern und rohem Gemüse
Hummus (mach ich meistens ohne Rezept pi mal Daumen)
Muhammara
Joghurtdip (Joghurt, Zitronensaft, Salz, Pfeffer)
Dogmadsch
Möhrenkroketten mit Aprikosen
Auberginen des Imam (aus World Food Café*, haben wir bei Freunden gegessen und waren total begeistert, gefiel mir hier nicht ganz so gut, ich schraub noch dran)

Und - wir waren zu viert. Das war gelinde gesagt .. zu wenig. Der Kühlschrank ist voll, ich glaub wir können uns noch eine Woche von Mezze ernähren.. Merke: Halbe Rezepte hättens bei dieser Vielfalt (viel weniger hätte ich schade gefunden) auch getan. Oder mehr Leute einladen, dafür bräuchten wir dann aber irgendwie einen größeren Tisch.
Gesamte Vorbereitungszeit: Ca. 5-6 Stunden, wenn man alleine ist und zwischendurch immer wieder abspülen muss.

Und nun zu den Rezepten:

==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Muhammara - Pikante Walnusspaste
Kategorien: Aufstrich, Orientalisch
Menge: 1 Rezept

Zutaten

3-4Rote Paprikaschoten, ca. 600 Gramm
1Rote Chilischote
1klein.Zwiebel
3ScheibenZwieback oder trockenes Weißbrot
1Knoblauchzehe
100GrammWalnusskerne
2Essl.Granatapfelsirup
1Essl.Zitronensaft
1Teel.Gemahlener Cumin
2Teel.Edelsüßes Paprikapulver
1Teel.Salz
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
3-4Essl.Olivenöl
1BundKoriandergrün (ich: 1 Bund glatte Petersilie)

Quelle

nach Mezze - Ein Genuss, Bettina Matthaei, Mohamad
Salameh
Erfasst *RK* 15.05.2010 von
Chaosqueen

Zubereitung

Die geputzten Paprikaviertel auf ein Backblech legen und unter dem Backofengrill solange rösten bis die schwarz wird und Blasen wirft. Paprika aus dem Ofen nehmen und unter einem feuchten Küchentuch 10-15 Minuten abkühlen lassen und dann die Haut abziehen.
Die Chilischote waschen und entkernen, Knoblauch und Zwiebel schälen, die Zwiebel in kleine Stücke schneiden, Zwieback zerbröseln.
Die Walnusskerne in einer Pfanne ohne Fett rösten.
Zwieback, Knoblauch, Zwiebel, Chilischote, Walnüsse (zuvor ein paar beiseite legen), Granatapfelsirup und Zitronensaft in einem Mixer oder mit dem Pürierstab zerkleinern. Die Paprika hinzugeben. Bei laufendem Mixer nach und nach soviel von dem Olivenöl einlaufen lassen, bis die Paste die gewünschte sämige Konsistenz hat.
Die Paste 3-4 Stunden in den Kühlschrank stellen, damit sich die Aromen vermischen und entfalten können.
Kurz vor dem Servieren den Koriander waschen, einige Blättchen beiseite legen und den Rest fein hacken. Koriander unter die Paste rühren.
Mit den verbliebenen Walnusshälften und den Korianderblättchen garnieren.
Die Paste hält sich im Kühlschrank einige Tage frisch.
K: Ziemlich große Portion, dürfte evtl noch etwas schärfer sein. Sehr würzig, sehr lecker.
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==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Weisse Bohnen in Limettensenf
Kategorien: Mezze, Orient, Vegetarisch, Salat
Menge: 6 Portionen

Zutaten

200GrammKleine weiße Bohnenkerne
4StängelDill
1klein.Porreestange
3Essl.Olivenöl
Salz
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
2Teel.Dijonsenf
1Teel.Körniger Senf
2Essl.Limettensaft
1 1/2Teel.Honig

Quelle

Mezze - ein magischer Genuss, Bettina Matthaei, Mohamad
Salameh
Erfasst *RK* 27.01.2014 von
Kathi Holzapfel

Zubereitung

Schritt 1 Bohnen in reichlich kaltem Wasser 12 Std. oder über Nacht einweichen. Die Bohnen am nächsten Tag abgießen und in frischem Wasser je nach Sorte ca. 45 Min. kochen. Durch ein Sieb abgießen und salzen. Schritt 2 Dill abspülen und trockenschütteln. Die Spitzen abzupfen und 2 EL hacken, den Rest ganz lassen. Den Porree putzen und gründlich waschen. Von dem weißen Teil ca. 2 EL hacken. Den Rest anderweitig verwenden. Schritt 3 Aus Öl, Salz, Pfeffer, den beiden Senfsorten, Limettensaft und Honig eine Sauce rühren. Gehackten Dill und Porree untermischen. Mit den heißen Bohnen vermengen, 1 Std. abkühlen lassen, dabei ab und zu vorsichtig umrühren. Nochmals salzen und pfeffern. Mit Dillzweigen dekorieren.
K: Dressing könnte etwas stärker durchkommen, evtl. etwas mehr machen! Ziemlich große Portion im Rahmen eines Mezze-Buffets
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==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Möhrenkroketten mit Aprikosen
Kategorien: Mezze, Vegan, Vegetarisch, Orient, Buffet
Menge: 4 Portionen

Zutaten

500GrammJunge Möhren (Bundmöhren)
60-80GrammWeißbrot vom Vortag
100GrammGetrocknete Aprikosen
80GrammWalnusskerne
3Zitronen, davon 1 unbehandelte
1groß.Bund glatte Petersilie
2Zwiebeln (ca. 120 g)
3Knoblauchzehen
6Essl.Öl
Salz
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
2Essl.Dattelsirup (ersatzweise Akazienhonig)
1klein.Ei (Größe S)
2Teel.Gemahlener Koriander
1Teel.Edelsüßes Paprikapulver
1-2Teel.Harissa
2-3Essl.Mehl

Quelle

Mezze - ein magischer Genuss, Bettina Matthaei, Mohamad
Salameh
Erfasst *RK* 27.01.2014 von
Kathi Holzapfel

Zubereitung

Schritt 1 Die Möhren putzen, schälen, in Stücke schneiden und über Dampf in ca. 20 Min. weich garen. Inzwischen das Weißbrot im Blitzhacker zu Krümeln verarbeiten. Die Aprikosen hacken. Die Walnusskerne in einer Pfanne trocken rösten, abkühlen lassen und grob hacken. Die Zitronen heiß waschen und trockenreiben. Die Schale der unbehandelten Zitrone fein abreiben, den Saft auspressen. Die übrigen Zitronen längs in Achtel schneiden. Petersilie abspülen, trockenschütteln und die Blättchen abzupfen. Einige Blättchen beiseite legen, den Rest grob hacken. Zwiebeln und Knoblauch schälen, beides fein hacken.
Schritt 2 Die Zwiebeln in 2 EL Öl in 5-7 Min. glasig dünsten. Den Knoblauch dazugeben und 1 Min. andünsten. Die Aprikosen zugeben und unter Rühren 2 Min. mitdünsten, dann beiseite stellen.
Schritt 3 Die Möhren mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken, sie sollen dabei leicht stückig bleiben. Mit Salz, Pfeffer, Dattelsirup und 2 TL Zitronensaft würzen. Möhrenmasse und Zwiebelmischung mit Brotkrümeln, Ei, Petersilie, Walnüssen, Zitronenschale und restlichen Gewürzen vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Schritt 4 Die Masse in 4 Portionen teilen. Aus jedem Teil 4 (oder 6 kleinere) (K:10 kleinere Pflanzerl) gleich große Bälle formen. Diese im Mehl wenden, überschüssiges Mehl abklopfen und etwas flach drücken. Portionsweise im übrigen Öl bei mittlerer Hitze in 5-6 Min. goldbraun und knusprig braten. Auf Küchenpapier entfetten. Mit Petersilienblättchen und Zitronenachteln anrichten. Warm oder kalt servieren. Dazu passt ein Joghurt-Dip.
K: Sehr lecker und würzig. Masse vorbereitet und dann frisch rausgebraten (kleine Fladen, ergab einen ganzen Teller voll, ca. 10 Stück). War der Top-Favourit auf der Mezze-Tafel.
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*die Amazon-Links sind Affiliate-Links. D.h. wenn darüber gekauft wird, erhalte ich eine kleine Provision. Ich sehe, was gekauft wird, aber nicht von wem!

Montag, Januar 27, 2014

Ein Abendessen mit Freunden und ein persisches Kochbuch

Schon im vergangenen Jahr erreichte mich ein Päckchen mit Rezensionsexemplaren - alles gezeichnete Bücher rund ums Thema Essen. Das erste - ein eher klassisches Comic habe ich bereits hier vorgestellt.

Heute (jaja, ich bin nicht die Schnellste) soll es um das persische Kochbuch von Gabi Kopp gehen, erschienen bei Jacoby & Stuart.
Wie schon im Vorgänger Das Istanbul Kochbuch (das ich schonmal bei Freunden durchgeblättert hatte und mir durchaus positiv aufgefallen ist), enthält es nicht bloße Rezepte, das Besondere daran sind die Geschichten drumherum.


Gabi Knopp reist von Isfahan über Schiras nach Teheran und trifft in den drei Städten auf ganz unterschiedliche Menschen, die ihr aus ihrem Leben erzählen und Lieblingsrezepte verraten. Das alles ist üppig illustriert, basierend auf Zeichnungen und Fotografien, die während der Reise entstanden. So erfährt man auch etwas vom Alltag von Iranern, erfährt von ihren Lieblingsgerichten, von ihren Träumen. Und über allem schwebt der Duft von Zimt, Kardamom und Rosenwasser..


Beim Lesen wird schnell klar: Die persische Küche ist keine "ein schnelles Gericht auf den Tisch"-Küche (eher nix für den Feierabend) - auf den Bildern biegen sich die Tische, um die sich Freunde und Familie versammeln, um gemeinsam zu essen.

Wo wir beim Thema wären - ich habe zu Weihnachten noch ein zweites Buch in Richtung "Orient" bekommen (ich stelle es euch im nächsten Post noch etwas genauer vor) und so stand fest: Es ist höchste Zeit für einen Mezze-Abend!


Mezze sind arabische Vorspeisen, kalt und warm, die alle zusammen auf den Tisch kommen. Ich liebe diese Art zu Essen, nur macht  mans nicht so häufig, denn aufwändiger als das was hier normalerweise auf dem Tisch steht ist es halt schon. Klassische Mezze sind eher im Libanon und Syrien angesiedelt, ich war so frei und habe aus dem persischen Kochbuch auch zwei Gerichte ausgewählt, die mir für die Tafel passend erschienen.

Das erste ist ein einfacher Gurken-Granatapfelsalat "Salad-e Khiar o Anar". Durch die Minze und das Limetten-Öldressing schmeckt er sehr frisch und lässt sich zudem gut vorbereiten - wichtig, wenn man 6 verschiedene Gerichte auf den Tisch stellen möchte..

Eigentlich hätte noch mit Golpar abgeschmeckt werden sollen - lt. schönem Bildglossar handelt es sich dabei um die Samen von persischem Bärenklau, der leicht bitter schmeckt. In Erlangen war allerdings keiner aufzutreiben.. schmeckt auch ohne!


Als zweites habe ich mir Dogmadsch ausgesucht: Kleine Bällchen aus Panir, Walnüssen und Kräutern. Hinter Panir war in Klammern Feta angegeben, den habe ich auch verwendet. Im Glossar steht zu Panir: Weißer Schafs-, Ziegen- oder Kuhlmilchkäse. Man könnte also vermutlich auch indischen Paneer selber machen oder evtl. auch Ziegenfrischkäse nehmen.

Feta wird in eine Schüssel gebröckelt und mit den Würzzutaten und kleinen Stückchen von dünnem Fladenbrot vermischt, nach einigen Minuten kann man tatsächlich Bällchen formen. Mit echtem Frischkäse und kleineren Brotstückchen wären sie vermutlich noch etwas homogener.


Die Bällchen haben uns allen sehr gut geschmeckt, die Kräuter machen die Bällchen richtig frisch und würzig. Zwei Teilnehmer der Mezze-Tafel wählten Dogmadsch immerhin auf Platz 2 der Mezze-Hitparade ;) (und Platz 1 der optischen Hitparade!). Auch diese Bällchen lassen sich gut vorbereiten und sind nicht besonders aufwändig.

Das waren jetzt zwei eher einfache Gerichte aus dem Kochbuch, es gibt natürlich auch viele warme Gerichte - diverse Ragouts und natürlich Rezepte für Polo/Tschelo, die typischen persischen Reisgerichte mit Kruste (ich wage mich schon noch dran, fest vorgenommen).

Wer Kochbüchern gegenüber aufgeschlossen ist, die keine reinen Rezeptsammlungen sind und sich dann noch damit anfreunden kann, ohne Fotos Gerichte nachzukochen (die Illustrationen geben aber dafür sehr gut eine bestimmte Stimmung wieder), dem kann ich es nur empfehlen. Gekauft hätte ich es mir vermutlich nicht, dafür sind mir zu viele fleischige Rezepte darin - wenn ich es bei Freunden gesehen hätte, hätte ich mir aber glatt einen Minztee aufgebrüht und mich zum Lesen aufs Sofa verzogen. In dem Sinne - schön, dass ichs jetzt im Regal stehen habe!

Nun aber noch zu den Rezepten - und morgen gehts dann weiter mit der Mezzetafel.

Gurken-Granatapfelsalat

==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Gurken-Granatapfel-Salt 
Kategorien: Mezze, Salat, Vegan, Vegetarisch, Buffet
Menge: 4 Portionen

Zutaten

H SALAT
6klein.Gurken (K 1,5 große)
1/2-1Granatapfel
1Rote Zwiebel
1/2BundMinze (K: weniger)
1Essl.Pistazienstifte
1/2Teel.Golpar (* K: weggelassen)
H SAUCE
1Limette, Saft
2Essl.Olivenöl
Salz
Pfeffer

Quelle


Das persische Kochbuch - Gabi Kopp
Erfasst *RK* 27.01.2014 von
Kathi Holzapfel

Zubereitung

Die Gurken schälen und in kleine Würfel schneiden (ich habe sie vorher noch entkernt). Die Granatapfelkerne aus dem Apfel lösen. Die Zwiebel in feine Halbringe schneiden, Minze in feine Streifen schneiden. Alles zusammen in eine Schüssel geben.
Aus den Zutaten für die Sauce das Salatdressing zubereiten und über den Salat geben.

Originaltitel: Salad-e Khiar o Anar
* Golpar sind Samen des persischen Bärenklau und schmecken leicht bitter - in Erlangen war keiner aufzutreiben..

K: Im Rahmen einer Mezzetalfel gemacht, schön frisch, lässt sich gut vorbereiten.
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Dogmadsch

==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Dogmadsch - Persische Fetabällchen
Kategorien: Mezze, Käse, Buffet, Vegetarisch
Menge: 4 Portionen

Zutaten

300GrammPanir (Feta) (K: Feta)
1Zwiebel (K: weggelassen)
1Essl.Olivenöl
1-2Frühlingszwiebeln
4-6Essl.Walnüsse
1Dünnes Fladenbrot (Lavash)
1Essl.Petersilie, gehackt
1Essl.Basilikum, gehackt
1Essl.Minze, gehackt
1Essl.Estragon, gehackt (K: hatte keinen)

Quelle

Das persische Kochbuch - Gabi Kopp
Erfasst *RK* 27.01.2014 von
Kathi Holzapfel

Zubereitung

Den Feta in eine Schüssel bröckeln, die Frühlingszwiebeln putzen und fein hacken, dazugeben. Die Walnüsse in einer Pfanne ohne Fett rösten, hacken und unterrühren. Das Fladenbrot in etwa 1 cm Stücke schneiden und zusammen mit Kräutern und Olivenöl unter die Käsemasse mischen. Ein paar Minuten stehen lassen.

Aus der Masse Bällchen formen und auf einem Teller servieren.
Die Spezialität stammt aus der Stadt Oazwin im Nordwesten des Iran, wo traditionell jeder seine Bällchen selbst formt und direkt in den Mund steckt.

K: Nach einigen Minuten lassen sich tatsächlich Bällchen formen. Schmeckt sehr gut gut und durch die Kräuter frisch. Evtl. einen Teil des Fetas durch indischen Paneer oder durch Frischkäse ersetzen, wenn man den Fetageschmack nicht so dominant haben möchte. Als Teil einer Mezzetafel gemacht - schmeckt gut zusammen mit Salat und Fladenbrot.
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Gabi Kopp
Das persische Kochbuch
Bilder, Geschichten, Rezepte
160 Seiten | 17 x 23,5 cm
Flexcover | durchgehend farbig
ISBN 978-3-942787-04-8
€ [D] 19,95 | € [A] 20,60 | SFr 28,5

Das persische Kochbuch wurde mir freundlicherweise vom Verlag Jacoby Stuart zur Verfügung gestellt, die Meinung dazu ist meine ;).

Dienstag, Januar 14, 2014

Kirmeskuchen

So, wer sich vorgenommen hat, im neuen Jahr erstmal ein bisschen abzuspecken, der darf hier gleich mal weiterklicken.
Wer Lust hat auf einen Käsekuchen mit Streuseln, unglaublich leckerem Eier-Zucker-Butterguss, der auch nach ein paar Tagen Stehen nichts von seinem Reiz verloren hat - der ist hier genau richtig.


Ich backe ja selten Blechkuchen (eher sinnfrei in einem 2-Personenhaushalt), drum ist mein Repertoire da auch begrenzt. Nun gab es aber vor kurzem etwas zu Feiern und ich brauchte taugliche Blechkuchenrezepte für einen "kleinen süßen Happen" nach dem Sektempfang und Häppchenbuffet. Voraussetzung war außerdem:
- nichts, was gekühlt werden muss
- man sollte es auch gut schon einen Tag vorher machen können

Herr Kochfroch wünschte sich Rotweinkuchen vom Blech und so schwebte mir ein heller Kuchen als Pendant vor. Die Kuchenberatungs-Hotline Chili und Ciabatta schlug mir dann den Kirmeskuchen vor - hatte ich vor dem Probieren bei Mama noch nie gehört, scheint aber in Sachsen und Thüringen eine feste Größe zu sein  (zu Recht!), der Kuchen wurde jedenfalls von Anwensenden aus den betreffenden Gebieten sofort als solcher gekannt.


Der etwas größere Aufwand (4 verschiedene Schichten bzw. Teige: Dünner Hefeteig, Käseschicht, Kirmesschicht und Streusel) lohnt sich - angeblich lässt der Kuchen sich auch sehr gut einfrieren. Und er ist soo lecker! Für mich persönlich könnte man allerdings noch etwas am Zuckergehalt drehen (nach unten..), aber sonst gibts wirklich nichts daran auszusetzen.

Kirmeskuchen


==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Kirmeskuchen
Kategorien: Kuchen, Streusel, Blechkuchen
Menge: 1 Blech

Zutaten

H BUTTERSTREUSEL
200GrammMehl
100GrammButter
100GrammZucker
H HEFETEIG
300GrammMehl
10-15GrammFrische Hefe
125-150GrammLauwarme Milch
50GrammZucker
1PriseSalz
40GrammButter
H QUARKMASSE
3Eier
200GrammZucker
80GrammWeiche Butter
1Bio-Zitrone: abgeriebene Schale
1kgSchichtkäse*
1Pack.Vanillepuddingpulver
H KIRMESMASSE
70GrammZerlassene Butter
80GrammZucker
3Eier (zimmerwarm)

Quelle

modifiziert nach Manus Küchengeflüster (Thermomixrezept)
Erfasst *RK* 17.10.2013 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Mehl, Zucker und zerlassene Butter zu Streuseln verarbeiten, kalt stellen.
Einen Hefeteig herstellen und diesen in einer Schüssel abgedeckt etwa 30-45 Minuten gehen lassen, bis sich sein Volumen in etwa verdoppelt hat.
Den Teig auf leicht bemehlter Arbeitsfläche ausrollen und ein gebuttertes tiefes Backblech damit auslegen. Abgedeckt weitere 30 Minuten gehen lassen.
Den Backofen auf 200°C vorheizen.
Die Zutaten für die Quarkmasse in der Küchenmaschine oder mit dem Handrührer gut vermischen. Die Masse auf dem Hefeteig verteilen.
Die Zutaten für die Kirmesmasse verschlagen und auf der Quarkmasse verteilen.
Die Streusel über den Kuchen bröseln, in den Backofen schieben und 40-45 Minuten auf der mittleren Schiene backen, bis er goldbraun ist.

Anmerkung Petra: superleckerer saftiger Käsekuchen, der sich sehr gut frisch hält. Auch picknick-geeignet! K: Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Lässt sich einfrieren.

*anstelle von Schichtkäse habe ich 1 1/4 kg Topfen (Gemisch aus 20% und 40%) über Nacht in einem Sieb mit Küchentuch abtropfen lassen, ergab etwa 1 kg. - K: 500 g Schichtkäse (10%Fett), 500 g Topfen (50%Fett) - in einem Tuch abtropfen lassen und etwas ausgedrückt.
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Montag, Januar 06, 2014

Moqueca de peixe - Brasilianischer Fischtopf

Schon ewig wollte ich sie machen: eine Moqueca (sprich etwa: mukékka), das ist ein brasilianischer Eintopf mit Fisch und/oder anderen Meeresfrüchten, Gemüse, Kokosmilch und Dende-Öl (rotes, unraffiniertes Palmöl).

Besonders ins Gedächtnis gerufen wurde es mir durch den Besuch auf der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Jahr, wo ich durch das Cook it with Samba Event Astrid von Arthurs Tochter kocht beim Zubereiten ihres Siegergerichts zugucken (und anschließend natürlich auch probieren) durfte. Also habe ich mir nochmal ihre Vorgehensweise angeguckt und sie mit einem Rezept abgeglichen, was ich noch in der Rezeptdatenbank gefunden habe, was meine Mutter vor einigen Jahren mal gekocht hatte. Die waren dann doch ziemlich ähnlich, was soll da also schief gehen?

Die Moqueca wird v.a. in Bahia gegessen, war also kein typisches Gericht, was es in unserer Gastfamilie in Minas Gerais öfter gegeben hätte (kein Meer in Sicht, also auch wenig Fisch auf dem Speiseplan und Saucen mit Kokosmilch sind auch eher in anderen Landesteilen Brasiliens typisch). Ich erinnere mich allerdings noch, dass ich beim Besuch in Salvador 2003 mit meiner deutschen Familie bei ebenjener Dada gegessen haben, die Astrid in ihrem Blogbeitrag erwähnt. So schließt sich dann der Kreis. Und bei unserer trüben Suppe da draußen kann ein bisschen Brasilien auf dem Teller kaum schaden.
Das Foto unten links entstand übrigens nach dem Essen einer Moqueca im Restaurant von Dada in Salvador. Mehr als 10 Jahre ist das jetzt her..


Als erstes wird aus Limette, Knoblauch, Koriander, Salz und Frühlingszwiebeln (durchaus ein brasilianischer Fünfklang ;) ) eine Marinade gemacht ("tempero", was eigentlich nur so etwas wie "Würzung" heißt). Der Fisch (bei mir Kabeljau) wird dann in Stücken mitsamt der Marinade in einen Gefrierbeutel gepackt und im  Kühlschrank für etwa 2 Stunden mariniert.


Anschließend  macht man am besten gleich noch die Vinagrete, eine Art scharf-saure Salsa, die ich hier in meinem Beitrag fürs Brasilien-Event schon vorgestellt habe. Diesmal habe ich noch etwas Koriander und übrige Frühlingszwiebeln hinzugefügt. Die zieht dann auch noch ein bisschen durch.

Wenn man dann so langsam Hunger hat, wird der Rest gemacht: Gemüse (Zwiebel, Paprika, Tomate) wird angedünstet und mit Kokosmilch aufgegossen, noch etwas garen lassen. Dann vorsichtig den Fisch darauf verteilen, ein bisschen unterheben und etwa 8-10 Minuten (je nach Größe und Dicke des Fischs) garen lassen. Der Fisch soll noch zart sein! Zum Schluss mit frischem Koriander bestreuen, das rote Dende-Öl darübergeben (ich hatte "unraffiniertes Palm-Oil" aus dem Asialaden und denke, das ist in etwa das gleiche) und mit Limettensaft und Salz abschmecken.


Dazu gabs bei uns sehr klassisch Reis und Farofa, also geröstetes Maniokmehl (erst trocken in einer Pfanne bei kleiner Hitze rösten, bis es etwas Farbe annimmt, anschließend Butter in der Pfanne zerlassen, ich hab noch ein paar Zwiebelstückchen gedünstet und dann das vorgeröstete Maniokmehl nochmal mit der Butter-Zwiebelmischung verrührt und leicht gesalzen. - Dem können einige gar nichts abgewinnen, ich mags sehr und auch Herr Kochfrosch zeigte begeistert mit dem Daumen nach oben. Pur schmeckt das Mehl natürlich staubtrocken, aber über die Moqueca gestreut oder in Kombi  mit der Vinagrete - uma delícia!

Und dann kann auch schon gegessen werden. Die würzige Sauce bekommt durch die frisch-saure Vinagrete nochmal einen besonderen Kick (obwohl es ja in etwa das gleiche Gemüse ist) - uns hat es sehr sehr gut geschmeckt. Frage mich ernsthaft, wieso ich schlappe 10 Jahre dafür brauchte... Legt ein bisschen brasilianische Musik ein und träumt von Sonne!
(Davon kann man hier ja wirklich gerade nur träumen -  die Fotos sind alle bei trübem Schmuddelwetter mit mieser Innenbeleuchtung entstanden - das wirklich leckere Rezept wollte ich aber ob schlechter Bilder nicht vorenthalten.)

Moqueca de peixe mit Vinagrete, farofa e arroz 
- Moqueca mit Fisch, Vinagrete, Farofa und Reis


==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Moqueca de peixe: Brasilianischer Fischtopf
Kategorien: Fisch, Kokos, Gemüse, Brasilien
Menge: 4 Portionen

Zutaten

500GrammRotbarschfilets; oder ein anderer fester Fisch
-- (K: Kabeljau)
500GrammRohe geschälte Hummerkrabben; Scampi, ohne Kopf
-- (K: keine Scampi)
H MARINADE (TEMPERO)
2groß.Knoblauchzehen; gepresst
1Essl.Salz
1BundKoriandergrün
4Frühlingszwiebeln; gehackt
2Limetten: Saft
H SCHMORGEMÜSE (REFOGADO)
3groß.Tomaten; gehäutet, entkernt und gewürfelt (K:
-- nicht gehäutet)
2groß.Zwiebeln; gewürfelt
1Rote Paprikaschote; gewürfelt
1Gelbe Paprikaschote; gewürfelt
2Essl.Olivenöl
1DoseKokosmilch
2Essl.Dendé-Öl; Palmöl**
H ZUM DEKORIEREN
Koriandergrün

Quelle

Seeblicktreff 2004
erfasst von Petra Holzapfel

Zubereitung

*ursprünglich: Moqueca mista de peixe e camarao
Die Fischfilets und die Hummerkrabben kalt abspülen und trockentupfen. Die Fischfilets von evtl. noch vorhandenen Restgräten befreien und jeweils zweimal quer durchschneiden.
Für die Marinade (Tempero) Knoblauch, Salz, Koriandergrün und die Frühlingszwiebeln in einem Mörser zu einer Paste verrühren, dann den Limettensaft unterrühren. Die Fischstücke und die Krabben in einen Gefrierbeutel geben, dabei jeweils etwas von der Marinade dazulöffeln. Alles 1-2 Stunden im Kühlschrank marinieren lassen.
Das Olivenöl in einem schweren Gusstopf erhitzen und die Zwiebelwürfel hellgelb anbraten, dann die Tomaten- und Paprikawürfel dazugeben und unter wiederholtem Rühren darin anschmoren, bis der sich bildende Saft verdunstet ist. Die Kokosmilch zugießen und einige Minuten köcheln lassen, bis die Sauce etwas eindickt. Nun die Fischstücke und Krabben mitsamt der Marinade zugeben und vorsichtig umrühren, damit sich alles gut vermischt, der Fisch aber nicht zerfällt. Etwa 10 Minuten ganz sanft köcheln lassen, mit Salz und Limettensaft abschmecken.
Zum Schluss das Dendé-Öl zugeben und nochmals vorsichtig umrühren, mit Korianderblättchen bestreuen.

Die Moqueca sehr heiß mit Farofa (geröstetem Maniokmehl), Reis und Vinagrete (scharf-saurer Sauce) oder Molho de Pimenta (Chilisauce) servieren.
**Man kann die Moqueca auch ohne das orangerote Dende-Öl zubereiten, sie heißt dann Ensopado.
Dendé-Öl ist im Online-Handel erhältlich (Brasil-Shops).

Kathi: Für zwei Leute ca. 375 g Kabeljaufilet, keine Krabben, Tempero-Menge ca. halbiert; Gemüsemenge ungefähr gleich gelassen, 250 ml Kokosmilch. Dazu Reis, Farofa, Vinagrete. Ca. 1 Portion übrig
- sehr sehr fein!
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