Dienstag, März 07, 2017

Unterwegs: Am Chienbäse-Umzug in Liestal

Die Fasnacht hier unten ist ja schon ein bisschen was Besonderes - da gibts jede Menge Guggenmusik (Bläser+Trommler), kunstvoll geschnitzte Holzlarven, Ratschen, jede Menge Hexen und andere Cliquen. Und dann gibts da noch die Basler Fasnacht, die in der Woche nach der "üblichen" Fas(t)nacht beginnt. Zum Morgestraich konnten wir dieses Jahr nicht, dafür haben wir einem anderen ziemlich bekannten Ereignis beigewohnt: dem Chienbäse-Umzug in Liestal, einem kleinen Städtchen südwestlich von Basel.


Am Sonntag nach Aschermittwoch tragen hier ziemlich viele Freiwillige riesige, brennende 20-100 kg schwere Holz"bäume" (Kienbesen - "Chienbäse" eben) durch die Stadt. Und weil das nicht reicht und Feuer toll ist, zieht man meterhohe, brennende Wagen durch die Stadt. Eine Mordsgaudi, es ist gerammelt voll und man beachte bitte folgende Hinweise: Nur alte Klamotten, bevorzugt hitzebeständig. Hitzeempfindliche Menschen nicht in die erste Reihe - das wird heiß. In der Altstadt unter Laternenaufhängungen stehen - da bleiben die Wagen nicht direkt drunter stehen, weil es sonst die Leitungen durchschmort - dadurch ist es an diesen Punkten nicht ganz so heiß.. Wegen mir hätten wir ruhig noch etwas weiter vorne stehen können, so sind die Fotos eher stimmungsvoll als nah dran ;). Ich hoffe, sie transportieren trotzdem ein bisschen von der Magie des Abends.

Los gehts aber erstmal auch hier mit Guggenmusik und einzelnen Pfeifergruppen mit Laternen (wie wir das aus Basel schon kennen). Doch da hinten, da leuchtet schon der Feuerschein..





Besonders beeindruckend ist wohl, wenn die Wagen durchs Tor in die Altstadt einfahren oder getragen werden. Anschließend lodern die Flammen so richtig hoch - wir standen dafür allerdings zu weit weg..


Alles flirrt.. die Chienbäse-Träger mit Metallhelmen werden immer wieder mit Wasser gekühlt - für die Kleidung ist wohl jeder selber verantwortlich, Feuerwehr begleitet den Zug auf Schritt und Tritt.



Wir wunderten uns anfangs über eine Gruppe mit langen Haselruten und hatten da so eine Vermutung.. und richtig - die Insider haben sich ihre Würstelspieße gleich selber mitgebracht ;).



Und wenn der letzte Wagen durch die Straße gezogen ist wird weiter gefeiert. In vielen kleinen Lädern der Stadt sind Beizn eingerichtet, die Guggenmusiker legen wieder los.. und die ganz Harten ziehen dann gleich weiter nach Basel - um 4 beginnt dann dort die Fasnacht.

5 Kommentare:

  1. Liebe Kathi,

    das klingt echt wahnsinnig beeindruckend und gut! Muss gleich mal gucken, ob es derlei hier auch gibt. Wir wurden hier nach dem Umzug meines Krams "nur" mit dne traditionellen Funken begrüßt, also großen Feuern, z. T. mit Feuerwerk, zum Winter-Austreiben... auch schön (zumal vom trockenen Balkon aus), aber... nun... nicht ganz so eindrucksvoll :).

    Herzliche Grüß!

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    1. Ah, interessant, das gibts im Vorarlberg dann auch? Hier wurden auch kräftig Fasnachtsfeuer entzündet und zum "Scheiben schlagen" eingeladen (brennende Holzscheiben werden mit Hilfe von langen Steckern in den Nachthimmel katapultiert - oft mit Wünschen/Flüchen "beladen") - ich habs bislang aber nur aus der Ferne beobachtet.

      Liebe Grüße, Kathi

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  2. Hui, das ist ja eine sehr spezielle Sache! Hast du toll eingefangen, mir wird schon vom Angucken ganz warm :-)

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  3. Wow, also den Basler Morgenstraich kenne ich, aber das hier ist ja ein absoluter Knüller! Muss ich mir merken und auch mal hin! Vielen Dank für die tollen Fotos.

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    1. Dankeschön :). Geh auf alle Fälle mal hin - ich fands durchaus lohnenswert! (aber voll ist es, das muss man halt abkönnen..)

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