Ziel des heutigen Tages: das Ponka Guesthouse, ganz nah am Soomaa-Nationalpark, Estland. Meistens haben wir den Weg aber noch mit weiteren Stopps gefüllt, man will ja nicht nur Auto fahren..
Drum hieß die nächste Station Ligatne im Gauja Nationalpark, Lettland.
In Ligatne wollten wir v.a. den größten Zivilschutzbunker Lettlands angucken - er liegt unter einem Reha-Zentrum. Bisschen merkwürdig, durch die Eingangshalle des Reha-Hauses zu marschieren und durch eine schwere Tür führen Treppen in die voll funktionsfähige Bunkeranlage..
Hier hätte die lettisch-sowjetische Regierung + Mitarbeiterstab Zuflucht gefunden - immerhin 250 Personen.
Bunker in Ligatne
Skaļupes, Līgatne Parish,
Līgatne region, LV-4110(der Bunker ist von von der Hauptstraße aus Riga aus angeschrieben)
Zuerst hatten wir vor, danach noch Sigulda oder Cesis zu besuchen. Aber schon auf dem Hinweg sahen wir ein paar aufgebaute Zelte am Wegesrand.. also kurzer Hand bei der alten Papierfabrik von Ligatne Halt gemacht - hier fand heute ein Kunst-Kultur-und Food-Festival statt. Perfekt! Zuerst sind wir aber ein bisschen durch die Gegend gelaufen. Unzählige Höhlen in Sandstein gegraben + diverse Inschriften..
Ein kleiner Rundweg führt entlang der Höhlen auf eine Anhöhe mit Holzhäusern, die wohl ehemals von Arbeitern der Papierfabrik bewohnt wurden.
Über eine Treppe gehts runter an den See. Ein bärtiger Kauz schippert auf einem Floß auf dem Wasser und klampft. Das ziemlich bekannte (eher edle, wir haben uns in unseren Outdoorklamotten nicht so recht reingetraut) Restaurant 3Pavaru aus Riga ist auch mit einem Stand vertreten. "Wild and Forest Food" wird angeboten - wir sind neugierig..
Wir testen wagemutig Muffins mit fermentiertem schwarzem Knoblauch, dazu Rahm, Klee und frische Beeren - spannende Sache ("Bloggergold" nennens die Mitreisenden..). Der süßliche Geschmack von geröstetem Knoblauch kommt durch, sticht aber nicht unangenehm hervor. Sehr fein! Dazu: Mädesüß (?) Limonade der Brauerei Valmiermuizas, Reihe Gardu muti - der Limonadenhersteller hat auch noch andere sehr empfehlenswerte Geschmacksrichtungen im Angebot - die Rhabarberlimonade war die Beste der ganzen Reise! (Das Bier ist wohl auch sehr zu empfehlen)
Wir schlendern weiter, probieren uns am Stand ebenjener Brauerei durch ganz langsam gegrilltes Schweinefleisch mit rauchiger Pflaumensauce und begrüßen die Sonne nach dem Regenschauer mit einem wunderbaren Eis: Rhabarber und Kohle (! - incl. Kohlestückchen...) in der frisch gebackenen Waffel. Auf der Liste der besten Eise, die ich jemals gegessen habe definitiv unter den Top 3!
Fazit: Glück gehabt - war ein tolles Foodfestival mit schönen Ständen, überaupt nicht überlaufen (das Wetter war etwas wechselhaft) und wir konnten so viel probieren. Der Nationalpark wäre sicher auch eine Übernachtung wert gewesen, unsere Reise führte uns aber weiter nach Estland. Das hieß: ziemlich schnurgerade Autobahn (meistens max. 90 km/h, an einigen Stellen darf man auch mal 110 km/h fahren). Achtung - es gibt Bushaltestellen, Zebrastreifen und U-Turnmöglichkeiten auf der Autobahn.. und ab und an überqueren Pilzsammler die Straße. Sonst alles sehr relaxt. Hallo Estland!
(Ich verzichte hier übrigens auf all die lettischen Akzente, da ich sie auf meiner Tastaur nur mühsam finden kann.. googlebar ist alles trotzdem.)
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