Oben angekommen erste Freude: Wir sind schon über den Wolken und genießen die Aussicht auf Wolkenmeer und Gipfel. Diese Aussicht versüßt uns auch den wegetechnisch etwas langweiligen (Schotterweg) Aufstieg bis zur Capanna Tamaro. Bis hierher alles auch gut mit Turnschuhen machbar, danach würde ich zu Wanderschuhen raten.
Startpunkt ist die Alpe Foppa, Bergstation der Tamaro-Seilbahn. Hier zu besichtigen: die moderne Kirche Santa Maria degli Angeli von Mario Botta.
Inzwischen ist auch die Sonne rausgekommen - Terasse der Capanna Tamaro. Sie sieht so schön und einladend aus - nur sind wir immer viel zu früh für eine Einkehr hier..
Hier sieht man schön, wie sich der Weg, der ab hier in einen Pfad übergeht weiter Richtung Tamaro (der zweite Berg in der Mitte ists) windet.
Auch hier säumen blühende Alpenrosen den Weg.
Das letzte Stück ist steil, dann ist der Gipfel erobert - Monte Tamaro, 1960 Meter hoch. Kurz haben wir den Gipfel ganz für uns alleine, anfangs auch noch mit atemberaubender Aussicht auf Berge und Seen. Dann schiebt sich die Wolkenwand direkt auf uns zu.. und wird uns den Rest der Wanderung auch weiterhin begleiten. Hier oben waren wir vor drei Jahren schon einmal, wir gucken in den Himmel und beschließen - diesmal gehen wir den Grat!
Ab hier gehts immer hoch und runter, mal gehen wir knapp über der Wolke, mal in der Wolke, mal kriecht sie vor unseren Augen über den Grat. Nur kurz reißt die Decke auf und gibt Ausblicke frei - die ganz grandiose Aussicht können wir heute leider nur erahnen. Trotzdem - und gerade deshalb aber auch eine sehr faszinierende Stimmung. Und der Weg ist heute alles andere als überlaufen. Immer wieder begegnen einem kleine Gruppen, aber man ist fast immer allein unterwegs.
Wir nehmen auch noch den Monte Gradicchioli (1936 m) mit, danach gibts bis zum Monte Lema keine größeren Anstiege mehr. Man kommt an der Wanderung übrigens an zwei Selbstbedienungsstationen vorbei - in einem kleinen Häuschen kann man sich mit gekochten Eiern, gekühlten Getränken und Ziegenkäse der nahen Alpe eindecken (zwischen Bassa di Indemini und Mt. Gradicchioli müsste die gewesen sein) , die andere Station steht am Passo Agario - eine richtig schöne Hütte mit Bänken vor der Türe - sehr einladend, würden wir nicht gerade mitten in der Nebelwand stehen.
Auf dem Bergrücken des Monte Gradicchioli
Und immer weiter über den Grat..
Nochmal ein kurzer Anstieg, dann ist die Bergstation des Monte Lema mit Einkehrmöglichkeit erreicht. Wir packen erstmal den zweiten Teil unsere Vesper aus dem Rucksack und futtern. So richtig hübsch ist es nicht und wir wollen natürlich auch noch auf den echten Gipfel des Monte Lema - also nochmal ein paar Höhenmeter hinauf, dann steht man am ziemlich überdimensionierten Kreuz auf dem Gipfel auf 1620 Metern Höhe. Und tatsächlich - es reißt auf und wir gucken auf den Luganer See herab. Panoramatafeln zeigen uns, wie es sonst hier aussieht..
Dann sehen wir zu, dass wir in die Seilbahn kommen - es befindet sich noch eine ganze Gruppe Modellflugzeuflieger auf dem Berg, die wollen bestimmt auch noch ins Tal.
Die Seilbahn mit 3 Kabinen fährt alle 30 Minuten ins Tal - letzte Fahrt (Dauer ca. 10 Minuten) ist um 17.30. Wir nehmen die um 16.30 Uhr und genießen in Miglieglia noch einen Kaffee, bevor uns der Shuttle-Bus um 17.15 wieder zurück nach Rivera zur Talstation des Monte Tamaro bringt. Eine tolle Wanderung, die ich gerne - dann vielleicht mit mehr Ausblick - auch ein zweites Mal gehen würde.
Wir haben für die knapp 13 km, ca. 1060 Höhenmeter ungefähr 5,5 Stunden benötigt, incl. Pausen.
GPS-Daten usw. gibts auch bei outdoor active - hier wird die Tour allerdings andersherum, vom Monte Lema auf den Tamaro begangen.
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