Ich war recht fotowütig, beschränke mich hier also auf ein paar Bilder rund ums Essen und Trinken. Wer viel Jugendstil, Holzhäuser und noch etwas mehr sehen möchte, der darf gerne hier und hier mal vorbeigucken.
Fangen wir mit lettischen Getränken an, die ja eine doch nicht zu verachtende Rolle spielen.
In diesem Fall waren wir aber nicht besonders glücklich - lettischer Cider schmeckt scheußlich (künstlich und viel zu süß! Aldaris Bier ist schon ok, kalt aber noch besser ;) und der schwedische x-strong Birnencider schlägt ganz nach seinen lettischen Verwandten, ih bäh.)
In der Tasse: Balzam, das Rigaer Stadtgetränk. Ein Kräuterschnaps aus 45 Kräutern (Geheimrezeptur) mit dem ein Apotheker angeblich alles heilen konnte. Na dann. Schmeckt aber wirlich gut gemixt mit Schwarzem Johannisbeersaft. Wird auch gerne heiß getrunken. Und ganz Harte verdünnen ihn mit Wodka!
An einem der Wochenende gings in ein Pharmazeutensommercamp. Nach einem ..interessanten.. Samstag ging es dann am Sonntag ans Meer. Stundenlang am Wasser entlang laufen..
..um am Rastplatz von brodelnder Fischsuppe mit viel Sauerrahm und Dill und frisch geräuchertem Fisch empfangen zu werden. Lecker!
Natürlich blieb auch genügend Zeit um Rigas Nachtleben zu testen. Diverse Bierkneipen, Pubs (alle verkaufen leckeres Knoblauchbrot mit heißer Käsesauce, ein Traum!), aber auch schickere Cocktailbars. Für einen sehr chilligen Start in den Abend gehts zum Beispiel in die 8-Lounge. Ziemlich schick, aber bezahlbar. Und die Cocktails sind göttlich. Unbedingt probieren: das Shake aus frischen Erdbeeren, Minze, Osaft und Vanilleeis. Kostenpunkt: 2,50 Lats (ca. 3,75 Euro)
Ansonsten war aber eher Selbstversorger-Dasein angebracht (so billig ists dann doch nicht). Dabei entdeckt man unglaublich praktische Teebeutel mit Selbstausquetschmechanismus. Warum gibts die nicht hier? Dazu schmeckt köstliches Hefegebäck (gerne mit Äpfeln und Zimt) aus dem in diesem Eintrag schon erwähnten Zentralmarkt.
Mittags gings zum Essen vom Labor aus in ein kleines "Heiße Theke" Restaurant. In den heißen Monaten fast immer mit von der Partie: Die berühmte auksta zupa = kalte Suppe. Aus kevirs (einem Milchprodukt was Buttermilch wohl noch am ähnlichsten kommt, nicht unser Kefir), roter Bete, Frühlingszwiebeln, Gurke, viel Dill und etwas Ei. Köstlilch. Das Bild ist leider etwas grottig, die Fotobedingungen waren nicht die Besten.
Beim Schlendern durch die Stadt entdeckt man immer wieder nett aussehende Cafés, wie diese Bäckerei ganz in der Nähe des Rathausplatzes. (Name ist mir leider entfallen)
Und noch eine lettische Spezialität: Kleine mit Schokolade umhüllte Frischkäsehappen. In tausend Geschmacksrichtungen - von Kokos bis Zitrone. Wunderbar erfrischend, da nicht zu süß und die perfekte Happs-Größe. Lecker! Warum gibts die hier noch nicht? Karums ist wohl die beste Marke - behauptet jedenfalls auch meine litauische Austauschschwester Ruta.
Wer einen Abstecher nach Tallinn macht, dem empfehle ich unbedingt in das wunderwunderhübsche Café Kehrwieder direkt am Rathausplatz zu gehen. Köstlicher Kaffee, leckere süße Teilchen und ein so süßes Innenleben. Wer auf gemütlichen Kerzencharme und tausend verschiedene Stühle steht ist hier an der richtigen Adresse. Wer rechtzeitig kommt, bekommt auch noch selbstgemachte Trüffel.
Wer keinen Trüffel mehr bekommen hat, der besucht einfach das Chez Pierre ein paar Straßen weiter, dass sich in einem kleinen Innenhof verbirgt. Trinkt heiße Schokolade dabei und bewundert die kleinen Läden mit Kunsthandwerk rund um den Hof.
Kein Kaffee mehr? Gut, dann am besten das dunkle Honigbier (oder doch das Bier mit Gewürzen?) im mittelalterlichen Restaurant Olde Hanse probieren. Und sich unbedingt die liebevoll gestalteten Toiletten anschauen. Wer genug Geld hat, kann auch noch Wildschweinbraten und andere Dinge probieren, sah nicht schlecht aus, ist aber schon ziemlich touristisch. Die Bedienungen sind aber sehr gut gelaunt.
Noch einen Tipp für den sehr schmalen Tallinn-Geldbeutel: Unbedingt die Pfannkuchen im Kompressor Pub essen. Die sind tellergroß und sehr großzügig gefüllt - mit Schinken, Käse und Pilzen oder doch lieber mit Frischkäse und Heidelbeeren? Die Qual der Wahl. Kostenpunkt: ca. 2-3 Euro. Und danach ist man pappsatt!
Wieder zurück in Riga lässt man seinen Abend dann am Besten während der Happy Hour (16-18 Uhr) im Cuba Cafe bei 2 Mojitos zum Preis für Einen (4 Lats = 6 Euro) ausklingen. Mit Blick auf den Domplatz lässt sichs hier wunderbar rumsitzen und Latno Klängen lauschen.
Danke fürs Mitreisen!
Hi, Kathi - ich habe einiges wieder erkannt ;-) In dem Cafe ohne Namen (Rathausplatz, quasi auf der Rückseite des Doms-Haupteingang) haben wir eine vielschichtige Schoko-Cremetorte gegessen, boah, mächtig, aber sowas von lecker! Und dann gab es da noch so ein "Kettenrestaurant" (Brivibas Iela), in dem es sehr leckere gefüllte Pfannkuchen und so eine Art Quarkkeulchen gab... Hm, ich krieg schon wieder Appetit ;-)
AntwortenLöschenui... also riga hätte mich so als südländerin ja mal so gar nicht interessiert. aber deine fotos haben lust auf mehr gemacht. besonders die jugendstil-fotos. sehr sehr schön.
AntwortenLöschenund einen portugiesen hattest auch dabei. :D:D
beijinho
Schööön! Danke für die tollen Bilder und die interessante Schilderung.
AntwortenLöschenWie schön...von Riga habe ich schon lange nix mehr gehört. Dein Reisebericht hat mir aber sehr gut gefallen und Erinnerungen geweckt.
AntwortenLöschenZwischendrin war ich etwas verwundert, da Du über die Olde Hansa schreibst. Hatte den Ausflug nach Tallinn verpaßt. Das Essen in der Hanse ist wirklich so gut wie es aussieht (hatte Lachs mit einer Getreideart (Weizen?) und Kürbisgemüse *lecker*), aber es ist unglaublich touristisch. Esten scheinen sich nicht allzu oft darin zu verirren, anders kann ich mir die Reaktion des Kellners auf meine estnische Erwiederung seiner Begrüßung nicht erklären ;)
Chez Pierre gibt es übrigens in Tartu auch -vielleicht eine Kette?
Achja, diese Quarkteilchen heißen in Estland Kohuke. In Deutschland findet man die russische Version manchmal in russischen Supermärkten, aber die sind nicht so gut, weil zu süß.
Balzam hab ich auch probiert. Auch als Lakritz- Liebhaber geöhnungsbedürftig, die Mischungen sollte ich viell. mal ausprobieren :)