Schupfnudeln heißen auch Fingernudeln oder Bubespitzle (vermutlich eher im Schwäbischen) und sind eine süddeutsche "Nudel"art aus Kartoffeln und etwas Mehl. Die Variante aus dem Kühlregal schmeckt gern mal wie Gummiente, aber selbstgemachte ess ich sehr gern. Ist aber mit etwas Aufwand verbunden, deshalb hab ichs vermutlich noch nie gemacht.
Schupfnudeln mit Kraut gibt es im Bayerischen oft auf Volksfesten, Weihnachtsmärkten oder Mittelaltermärkten aus großen Schwenkpfannen, da hol ich mir dann meine Dosis.
Jetzt aber selbstgemacht! Fürs Rezept habe ich mir Stevan Pauls Deutschland vegetarisch* ausgesucht und habe nicht allzuviel verändert. Ich habe das ganze Rezept gemacht, die Krautmenge allerdings verdoppelt. Außerdem habe ich das Sauerkraut noch mit Wacholderbeeren gewürzt und einen gestiftelten Apfel untergemischt. So bleibt auch noch was für morgen zum Essen übrig.
Die Schupfnudeln habe ich nach dem Sieden in eine Box in den Kühlschrank gepackt, ich denke, so sollten sie sich die nächsten Tage nochmal frisch braten lassen.
Beim Schupfnudeln wird man schnell geübter, ein Bild meiner ersten Versuche erspar ich euch hier. Ich sag nur Wurstfinger.. im Buch wird vorgeschlagen, etwa haselnussgroße Teigmengen zu schupfen, das sieht dann auch am besten aus. Meine Versuche lange Teigrollen zu machen und diese dann in Stücke zu schneiden und dann zu rollen schlugen auch eher fehl.
Im Buch serviert man noch etwas saure Sahne mit Schnittlauch dazu, hab ich so noch nie gesehen, passt aber sehr gut.
Man ist dann schon eine Weile beschäftigt, definitv nichts, was ich hungrig am Feierabend machen möchte ;). Aber für Sonntags (oder einen freien Montag) durchaus geeignet!
Gebratene Schupfnudeln mit Kraut
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Gebratene Schupfnudeln mit Kraut |
Kategorien: | Vegetarisch, Kartoffel, Sauerkraut, Winter |
Menge: | 4 Portionen |
Zutaten
H | SCHUPFNUDELN | ||
1 | kg | Mehlig kochende Kartoffeln | |
Salz | |||
120 | Gramm | Mehl (Typ 405) | |
50 | Gramm | Weizengrieß | |
20 | Gramm | Speisestärke | |
1 | Ei (M) | ||
Mehl für die Arbeitsfläche | |||
Grieß für die Arbeitsfläche | |||
Öl für das Blech | |||
H | KRAUT | ||
1 | Zwiebel | ||
250 | Gramm | Sauerkraut | |
1 | Messersp. | Kümmelsaat | |
3 | Wacholderbeeren | ||
6 | Essl. | Sonnenblumenöl | |
1 | Essl. | Zucker | |
50 | ml | Weißwein | |
100 | ml | Apfelsaft | |
1/2 | Apfel | ||
Salz | |||
Pfeffer | |||
5 | Zweige | Majoran (K: hatte ich nicht) | |
H | SAURE SAHNE | ||
150 | ml | Saure Sahne | |
1/2 | Bund | Schnittlauch |
Quelle
nach Stevan Paul, Katharina Seiser - Deutschland | |
vegetarisch |
Erfasst *RK* 17.02.2014 von | |
Kathi Holzapfel |
Zubereitung
Für die Schupfnudeln:Kartoffeln mit Schale kochen, etwas ausdampfen lassen, noch warm schälen und fein stampfen / durch eine Kartoffelpresse drücken. Auskühlen lassen.
Währenddessen das Kraut machen:
Zwiebel in Streifen schneiden, ggf. Sauerkraut durchhacken. Wacholderbeeren und Kümmel im Mörser anstoßen. Etwas Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Zwiebel, sowie bald darauf das Sauerkraut andünsten. Gewürze zugeben und schmoren, bis die Flüssigkeit verdampft ist. 1 EL Zucker zugeben und mit Weißwein ablöschen, verkochen lassen, das Kraut darf ruhig etwas bräunen. Apfel in feine Stifte schneiden und zusammen mit dem Apfelsaft unter das Kraut geben. Apfelsaft einkochen lassen, bis das Kraut zu bräunen beginnt. Salzen, pfeffern und zur Seite stellen.
Für den Dip:
Schnittlauch in feine Röllchen schneiden und mit saurer Sahne verrühren, salzen und pfeffern.
Für die Schupfnudeln:
Einen großen Topf mit Salzwasser aufsetzen und zum Kochen bringen.
Grieß, Stärke und Mehl mischen. Ei verkleppern und unter die abgekühlten Kartoffeln rühren, leicht salzen, Mehlmischung zugeben und alles zu einem glatten Teig verarbeiten. Nicht zu lange stehen lassen, sonst verliert der Teig Bindung. Haselnussgroße Teigstücke abstechen (Haselnussgroß wird wirklich schöner!) und zwischen den Händen zu Schupfnudeln rollen, anschließend in etwas Mehl/ Grießmischung auf der Arbeitsfläche wälzen.
Portionsweise in siedendem Salzwasser für etwa 2-3 Minuten garen. Mit einer Schaumkelle herausheben und auf einem geölten Backblech ausdampfen lassen.
4 EL Öl in einer großen, beschichteten Pfanne erhitzen, Schupfnudeln darin goldbraun braten. Kraut zugeben und etwa 2 Minuten weiter braten. Majoranblättchen abzupfen und unterrühren, salzen und pfeffern. Mit der sauren Sahne servieren.
K: Wacholder und Apfel sind von mir, schmeckt schön würzig. Krautmenge verdoppelt, ich mag Sauerkraut. Die noch nicht gebratenen Schupfnudeln lassen sich gekühlt auch ein bisschen aufheben und z.B. am nächsten Tag nochmal aufbraten. Der Teig lässt ich in kleinen Portionen besser verarbeiten (also wirklich eher haselnussgroß..), Kartoffeln pressen wäre besser als stampfen, so wird die Masse homogener. Schupfnudeln wirklich knusprig braten, bevor das Kraut dazukommt.
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