Donnerstag, August 21, 2014

Erlangen, du wirst fehlen.

Ich hatte es ja schon erwähnt, es soll doch noch einen kleinen Abschiedspost hier geben.
Vor fast 10 Jahren hat es mich hierher verschlagen, ich weiß noch, wie ich das erste Mal hier war, zum Angucken und das zweite Mal, zum Einschreiben. Dann habe ich hier studiert, Freundschaften geschlossen, Herrn Kochfrosch kennengelernt, Studium verflucht, Partys gefeiert, Studium abgeschlossen. Blieb danach noch ein paar Jahre in der Gegend, auch wenn wir nicht mehr direkt in der Stadt lebten und ich die letzten Jahre durch die Arbeit in Nürnberg deutlich seltener in der Stadt war.


Es war vielleicht nicht die ganz große Liebe, aber wir hatten trotzdem ne gute Zeit. Und einige Orte und Ecken werden definitiv fehlen. Ein Spaziergang.

Fahrrad abstellen irgendwo in der Nähe der Arcaden. Das Lieblingskino Manhattan, klein, seit dem Umbau sehr bequem, tolle Filme, ein schöner Biergarten und ein schickes, ziemlich gut eingerichtetes Café. Tolle Panini und schöne, interessante "Beilagen"salate. Ich glaube, mein Lieblingscafé (ja, es gab schon mal nen extra Eintrag hier).



Durch Platanenalleen entfernen wir uns von der Haupteinkaufsstraße im Süden, die interessiert jetzt eher nicht so. Schon eher das Carrée zwischen Neustädter Kirchplatz (Platanen, manchmal Boulespieler, fast Frankreich!) und Bohlenplatz. Am Neustädter Kirchplatz die kleine Kaffeerösterei Königsmann, durchs Fenster gibts Kaffee gereicht. Zwar auch to go, aber wer will das schon..



Auch hier: Erlanger Teehaus und Yoghurtbar, erstere mit schönem Garten, zuletzt aber leider sonst nicht so überzeugend, zweitere mit leckeren und günstigen wechselnden Tagessuppen und natürlich Frozenyoghurt (schon viel länger als der ganze Hype. Und deutlich günstiger..). Nette kleine Läden, von Macarons über fair gehandelter Mode bis zu Schmuck aus ausgedienten Skateboards, hat sich in den letzten Jahre ziemlich gemacht.


Jetzt durch den Schlossgarten, oh die Sonne kommt raus. Orangerie, nach Jahren in Gerüst erstrahlt sie (oh ja, sie strahlt) sie wieder im Glanze. Angeblich sah das zur Markgrafenszeiten auch schon so aus. Na dann. Hinterm Schlossgarten dann ein kleiner Abstecher in den Botanischen Garten. Immer wieder schön, Oase mitten in der Stadt.


Am Theater vorbei (hm.. äh, nicht geschafft ist irgendwie keine gute Ausrede nach 10 Jahren) Ecke Wasserturm/Schiffstraße. Die vielleicht schönste Straße (naja, Sträßchen) Erlangens. Mit einem wunderbaren Papierladen (hat gerade - wie so vieles Urlaub, es sind Semesterferien, da fehlt die halbe Bevölkerung), der einfach glücklich macht. Auf der anderen Seite die Wohngerade: verkauft hübsches Design, Porzellan und  Stoffiges mit Schwerpunkt Skandinavien. Oh, was könnte ich dort einkaufen. Doch das Umzugsparschwein bleibt ganz, die Kartons im  Hinterkopf tun ihr Übriges. Aber wenn mir nette Blogleser zufällig Geschenke zukommen möchten, das hier wären beide heiße Kandidaten ;).




Durch die Schiffstraße (nett: Café La Barca, heute merkwürdigerweise zu. Auch im Urlaub?) gehts auf den Altstädter Kirchplatz. Da drehen wir dann so langsam auch wieder um, über die Hauptstraße zurück Richtung Fußgängerzone. Vorbei an den Lamm-Lichtspielen - in gleicher Hand wie das Manhattan und inzwischen sachte renoviert. Freie Sitzwahl gibts glaub ich noch immer, die roten Plüschsessel auch, genau wie den Holzkiosk, an dem man seine Karte erwirbt. Die werd ich wirklich vermissen. Auch sehr nett: die kleine zugehörige Weinbar "Das weiße Lamm". Vor dem Film, nach dem Film, statt dem Film...


In der gleichen Straße, etwas versteckt in einem Hinterhof liegt das Muskat. Biorestaurant mit sehr gutem Brunch und feinem Futter. Kleine Karte, aber es schmeckt sehr pur, sehr aromatisch, netter Service.
Weiterer Fixpunkt hier in der "hinteren" Altstadt: Herr Bongartz und sein Team. Gut sortiert im Bereich Indie (oder wie man das nennt) und Jazz, immer mit Tipps (auch als freitäglicher Newsletter) und Kaffee zur Musik zur Stelle. Wer offen für Neues und Unbekanntes ist, neue Musik gerne mit ordentlichen Kopfhörern entdeckt und ohne Zwang sich ganze Lieder (und nicht 10 willkürlich ausgwählte Sekunden) in Ruhe anhören möchte.. ja der ist hier richtig. Ja, die CDs kosten hier mehr als im Internet. Aber wen man immer da kauft, wo es am billigsten ist, darf man auch nicht jammern, wenn es solche Läden irgendwann nicht mehr gibt. Aber noch ist ja alles gut ;). Wird auch fehlen!


Jetzt sind wir auch schon wieder fast am Markplatz, vorher noch ein Schwenk in die Heuwaagstraße: Beim Antikhaus Prahse ins Fenster gucken.. und träumen. Hatte an meinem freien Tag immer zu, also wenig Gefahr. Heute hätte ich mein Traum-Jugendstilbuffet auch schon entdeckt. War allerdings auch schon verkauft. Und zu teuer. Aber träumen, ja träumen kann man ja.


Marktplatz. Heute nur in Minimalbesetzung. In abgehenden Straßen: Bäckerei Frank. Laut einem Schild angeblich der beste Strudel der Stadt - ich unterschreib das jetzt mal so. Auch ordentliches Brot.
In der Parallelstraße das Pendant zur Kafferösterei: Unster Stammteedealer: Königsmanns Teeladen - die Betreiber sind Geschwister. Hier hat v.a. Herr Kochfrosch so manchen Euro gelassen und mit Herrn Königsmann so manchen Ratsch gehalten ;). Dem Laden können wir aber treu bleiben - gibts auch als Onlineshop.


Und bestimmt hab ich noch so einige Ecken vergessen. Den Berg mit seinen Kellern (eher nicht zur Bergkirchweih), den Lorlebergplatz, das Zollhausviertel. Die Hindenburgstraße mit den Villen (man wird ja noch träumen dürfen), die Plätze an der Schwabach.. Ja, Erlangen, war nett mit dir.

Manhattan Kino und Café
Güterhallenstr. 4

Kaffeerösterei Königsmann
Weiße Herzstraße 2

Erlanger Teehaus
Friedrichstr. 14

Yoghurt Bar
Untere Karlstr. 16

Botanischer Garten
Loschgestr. 1-3

Papierladen
Wasserturmstr. 14, Ecke Schiffstraße

Wohngerade
Wasserturmstr. 1

Café La Barca
Schiffstr. 12

Lamm-Lichtspiele
Weinbar Weißes Lamm
Hauptstr. 86

das Muskat
Hauptstr. 60

Bongartz - Musik in allen Formaten
Hauptr. 56

Antikhaus Prahse
Heuwaagstr. 10

Bäckerei Frank
Paulistr. 6

Königsmanns Teeladen
Helmstr. 4

.. alles in 91054 Erlangen

Dienstag, August 19, 2014

Mit Birchermüesli in den Tag

Gestern in einer Packpause bei Kathas Esskultur Birchermüesli für Fortgeschrittene entdeckt. Kurz nachgedacht. Mandeln und Haselnüsse geröstet, Haferflocken angesetzt. Der Saft einer ganzen Zitrone erscheint mir doch recht gewagt, aber Katha muss es ja wissen. Oh und sie weiß es!

Am nächsten Morgen Obst kleinschneiden (bei mir: Weinbergpfirsich, Aprikose, Zwetschge) und mit geröseteten Mandelblättchen (das lässt sich ja gut schon am Vorabend erledigen), ein paar gerösteten Walnüssen und etwas Ahornsirup unters Müesli mischen. Köstlichst! (Ansprechend präsentiert mit Stoff, der für neue Sofakissen gedacht sind, Serviettenkram ist schon längst in den Kisten da hinten ;)).


Den Tipp, das Ganze in einer halbwegs flachen Schale zu servieren (damit man auch immer schön was von Obst, Mandelblatt und Müesli auf dem Löffel hat) erweist sich als goldrichtig. Halbwegs, denn ich hab nur noch 3 unverpackte Schälchen. Ich nehm das flachste. Ein echtes Feiertagsfrühstück, was ziemlich nah an das Müsli aus dem Muskat rankommt, das war ganz hervorragend und der Kellner verriet damals nur, dass es mit Sahne zubereitet wurde. Und auch das köstliche Müsli mit Erdbeerpüree aus dem Orphée in Regensburg geht in die Richtung. Da werd ich mal rumexperimentieren..

Also - Danke für den Anstupser, bislang war ich mir nicht sicher, ob ich Birchermüesli wirklich gut finde - jetzt weiß ich: In dieser Form absolut (keine Bananen! Yay ;) ). Der Schweizer isst das scheinbar auch gern zum Abendessen. Wir praktisch, dass ich noch eine Portion im Kühlschrank stehen habe..

Und jetzt heißts dann weiter Kisten packen.. nicht wundern, vielleicht meld ich mich auch erst aus der neuen Wohnung wieder. Auch wenn es eigentlich noch einen kleinen Erlangen-Abschiespost geben soll.

Birchermuesli



==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Birchermuesli nach Esskultur
Kategorien: Frühstück, Müsli, Vegetarisch, Brunch
Menge: 2 Portionen

Zutaten

4geh. ELHaferflocken zart- oder fein- oder klein(st)blatt
2geh. ELGeriebene, geröstete Nüsse (K: etwas mehr:
-- Mandel/Haselnuss)
1groß.Säuerlicher Apfel
1Zitrone
1/8Ltr.(100 - 125 ml) Milch (K: eher 125 ml)
1/8Ltr.(100 - 125 ml) Sahne (K: 75 ml)
Frische Früchte wie Pfirsiche, Himbeeren,
-- Trauben was halt gerade Saison hat (K: 1
-- Weinbergpfirsich, 1 Aprikose, 4 Zwetschgen)
Evtl. Walnussstückchen (K: geröstet)
Ahornsirup
Geröstete Mandelblättchen (kann man auch schon
-- am Vorabend machen)

Quelle

www.esskultur.at
Erfasst *RK* 19.08.2014 von
Kathi Holzapfel

Zubereitung

Am Vorabend: Evtl. Nüsse noch rösten, zusammen mit Haferflocken in eine größere flasche Schüssel geben. Apfel mit der Röstireibe von vier Seiten bis zum Kerngehäuse grob raffeln (Schälen schenk ich mir). Zitrone auspressen und den kompletten Saft (!) über die Flocken und den Apfel geben. Milch und Sahne vermischen, zu den Flocken geben und gut vermischen, das ist ziemlich flüssig. Abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Ggf. noch Mandelblättchen (langsam!) rösten.

Am nächsten Morgen: Müesli aus dem Kühlschrank holen. Obst waschen, ggf. schälen, klein schneiden, mit Walnussstückchen unters Müesli mischen, mit einem Schuss Ahornsirup abschmecken. In flache Schüsseln anrichten und mit Mandelblättchen bestreuen (flache Schüssel, so hat man auf jedem Löffel Obst, Müsli und Mandelblatt!). Ich habe das Müsli halt in eine Schüssel gepackt, Obst oben drauf und mit Mandeln bestreut. Ging, das Schälchen war aber recht flach.

K: Köstlichst. Etwas weniger Sahne tut es evtl auch noch. Geschlagene Sahne ist sicher auch klasse. Oder etwas Erdbeerpüree (dann geht es in Richtung Orphee-Müsli). Schmeckt überhaupt nicht sauer, sondern perfekt balanciert. Der Hit fürs Sonntagsfrühstück!
=====

Montag, August 11, 2014

Straßburg

Und nochmal ein bisschen Nachlese des Aufenthalts im Markgräfler Land.. mit einer Freundin gings für einen Tagesausflug recht spontan ins hübsche Straßburg.


Wir sind dort einfach durch die Straßen und Gassen gelaufen, haben durch Schaufenster geguckt (Montag vormittag bleibts auch beim Gucken - da haben die Läden nämlich urigerweise geschlossen), Fachwerk bewundert, Jugendstilfassaden angehimmelt, Flammkuchen mit Munsterkäse und Rösti (interessant, durchaus lecker) verspeist und Kaffee auf einem Bootscafé getrunken. Ein rundum schöner Tag!

Wird hoffentlich nicht das letzte Mal dort gewesen sein, drum frag ich euch - was sind eure Tipps für diese schöne Stadt? Cafés/Bistros/nette Läden (ein paar hab ich schon entdeckt, aber es gibt sicherlich noch viiiele mehr).. immer nur her damit!














Flammkuchen:
Irgendwo in der Grand Rue

Café mit der Möglichkeit, die Füße über die Reling zu hängen:
Café Atlantico
Quai des Pêcheurs, Strasbourg
täglich geöffnet von 6 Uhr - 1.30 Uhr

Montag, August 04, 2014

Unterwegs: Spaziergang durch Staufen

Vergangene Woche war ich ja wieder zur Besuch in der neuen Heimat. Und die will erkundet werden - diesmal zog es uns an einem sonnigen Sonntag in die Fauststadt Staufen im Breisgau, einem kleinen Städtchen südlich von Freiburg.


Mit Hilfe von einem schön gemachten Geocache "Papa, mal mir eine Märchenstadt!" ging es also durch kleine Gassen und herzallerliebste Innenhöfe. Wunderschön, ich bin begeistert.

Genickbruch des Fausts, angeblich in diesem Haus und Minibächle, gerade recht zur Fußerfrischung.


Zwischendurch etwas Abkühlung. Sauerkirschsorbet bei der kalten Sophie. Das bislang beste Eis des Jahres. Köstlich!



Wir brauchen ein bisschen länger als vorgesehen, macht aber nichts.. so bleibt immerhin noch Zeit für eine Kaffeepause vor der kleinen Rösterei Coffe and more. Wir sitzen auf der Bank und wähnen uns im Süden. Naja, sind wir hier ja eigentlich auch.



Unübersehbar - die Risse in vielen Häusern. Fehlerhafte Bohrungen für Erdwärmenutzung führten zu Hebungen des Bodens und der wiederrum zu Rissen in nunmehr 260 Häusern der Altstadt. Die Stiftung "Staufen darf nicht zerbrechen" weiß mehr darüber.


Ja und wenn man für den Cache einfach viel länger gebraucht, weil man ein bisschen Tomaten auf den Augen hat oder sich gerade viiele Muggels (Nichtcacher) an wichtigen Stationen herumtreiben, dann ist man gerade rechtzeitig fertig, um im wunderschönen Innenhof des Stubenhaus Staufens in der Käsestube ein Tischlein zu ergattern und sich gebührlich zu stärken.
Spezialität des Hauses sind verschiedene Käsefondues - das lässt sich Herr Kochfrosch nicht zweimal sagen. Das nette Personal meint auch - Käsefondue geht doch immer! Zusammen mit ein paar Tapas (schöner Salat mit Sesam und Kernen, Bündner Fleisch mit Zitrone und Olivenöl, gegrillte Champignons mit Knoblauch) ein wunderbares Essen, ein wunderbarer Abend.




Also - auf nach Staufen, es lohnt sich!

Kalte Sophie
Hauptstr. 41
79219 Staufen

Coffe and More
St. Johannesgasse 14
79219 Staufen

Restaurant Käsestube
Hauptstr. 56
79219 Staufen