Donnerstag, Juli 27, 2017

Unterwegs: Wandern auf dem Feldbergsteig

Bei 36°C am Hochrhein zog es mich letze Woche hoch in den Schwarzwald - genauer gesagt auf "den Höchsten", den Feldberg, mit 1493 Meter der höchste aller deutschen Mittelgebirgsgipfel.


Der Feldbergsteig ist ein als Premiumwanderweg ausgezeichneter Weg, der am Haus der Natur startet und dann auf den Feldberg, runter Richtung Zastler Loch - Raimartihof - Feldbergsee und wieder hoch zum Haus der Natur führt und dabei jede Menge Hütten tangiert. Perfekt für Einkehrwanderer ;).
Ich habe bislang immer gute Erfahrung mit den Premiumwegen im Schwarzwald gemacht, sie sind für gewöhnlich sehr gut augeschildert und abwechslungsreich. Beim Feldbergsteig war überall zu lesen, dass er häufig überlaufen ist - in der Hauptwandersaison würde ich durchaus, wenn irgendwie möglich einen Wochentag anpeilen. Ich bin den Steig Mittwochs gelaufen und hatte den Weg oft für mich alleine, nur an bestimmten Knotenpunkten begegnet man mal wirklich mehreren Menschen, fand ich sehr angenehm.
Ein weiterer Pluspunkt für mich - der Startpunkt ist gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen - ab Basel mit der S-Bahn nach Zell im Wiesental, weiter mit dem Bus über Todtnau zum Feldberg.

Raus aus dem Bus gehts kurz über einen wenig attraktiven Weg an der Skipiste enlang, bald zweigt aber ein kleiner Pfad Richtung Bismarckdenkmal und Feldbergturm ab. Überall wo man hinsieht steht der Gelbe Enzian.


Oben pfeift der Wind ganz schön, Alpensicht hat man heute leider keine. Also halte ich mich nicht allzu lange an der Bergstation der Seilbahn auf (mit Kindern könnte man das erste Stück auch gut mit ebenjener zurücklegen) und laufe weiter auf einer Art Hochplateau Richtung Feldberggipfel. Immer wieder wunderbare Wiesen und Ausblick auf die anderen Schwarzwaldgipfel, wie hier auf den Belchen.


Wenn man genau hinsieht, kann man allerlei Pflanzen entdecken, hier z.B. Augentrost - ist mir vorher auch noch nie aufgefallen.


Nach dem Abstieg vom Gipfel bestünden auch schon erste Einkehrmöglichkeiten - die St. Wilhelmer Hütte (Mittwoch Ruhetag) liegt direkt am Weg, die Todtnauer Hütte wäre mit einem kleinen Alternativweg zu erreichen. Mir ist das noch zu früh, ich laufe weiter, hinab ins Zastler Loch, hier wachsen massig Heidelbeeren und alles blüht und grünt.




Auch an der Zastler Hütte besteht Einkehrmöglichkeit. Mir immer noch etwas früh, außerdem gehts danach erstmal wieder den Berg hoch. Schön gesessen hätte man aber auf alle Fälle!


Nach einem kurzen Anstieg erreicht man schon die nächste Einkehrmöglichkeit, die Baldenweger Hütte. Auch hier lasse ich mich noch nicht nieder - ich habe auf der Karte des Raimartihofs vorab Brägele mit Bibbeleskäs entdeckt, die ziehen mich magisch an.
Doch erst folgt noch das schönste Stück des ganzen Weges - der Pfad  führt über Treppchen und Brückchen an einem kleinen Bach durch urwaldartigen Wald. So schön!






Dann noch ein, zwei Kilometer auf eher langweiligem Forstweg und der Raimartihof ist erreicht. Der Gashof ist in einem riesigen, alten Schwarzwaldhaus untergebracht, die schattige Terasse und der Biergarten locken. Aber auch die Wirtsstuben sahen sehr gemütlich aus. Ich genieße Brägele (Bratkartoffeln) mit Bibbeleskäs (eine Art Quark) und trinke Wasser mit selbstgemachtem Holunderblütensirup. Wunderbar! Für den Apfelstrudel ist leider kein Platz mehr im Bauch, weiter gehts - wobei der allergrößte Teil des Weges schon erledigt ist.


Kurz nach dem Raimartihof erreicht man auch schon den Feldsee. Wunderschön liegt er da, leider besteht Badeverbot - ein seltener Unterwasserfarn hat hier sein Zuhause, den es wohl nur noch im Feld- und Titisee gibt. Wollen wir ihn mal nicht stören.


Nach dem Feldsee gehts dann nochmal in Serpentinen steil über einen steinigen Weg nach oben, vielleicht sogar das anstrengendste Stück des ganzen Weges - jedenfalls das einzige Mal, dass ich ins Schwitzen komme. An der Talstation der Feldbergbahn hat man dann aber nochmal diverse Möglichkeiten, sich mit einem kühlen Getränk zu belohnen, während man auf den Bus wartet... ein rundum gelungener Wandertag!

Länge: ca. 12,5 km
Höhenmeter: 500-600 m hoch und wieder runter
Dauer: angegeben waren 4.15 bis 5 Stunden, ich habe incl. kurzen Fotopausen, excl. Einkehr ca. 4 Stunden gebraucht.
Hier auch nochmal der Link zur Tour auf outdooractive.com

2 Kommentare:

  1. Das Wort Einkehrwanderer gefällt mir, irgendwie finde ich mich da wieder... ;-)

    Inzwischen gibt's ja einige dieser Steige, die so super beschildert sind. Bei uns am Frankenwaldsteig oder auf kleinen Frankenwaldsteigla ist es nicht so voll, da wanderst Du teilweise alleine. Aber der Schwarzwald und der Feldberg sind natürlich schon schön. :-)

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